Seinen Namen verdankt der Fieberklee wahrscheinlich seinem bitteren Geschmack und den kleeartigen Blättern. Auch heute noch findet er oftmals als Heilpflanze Verwendung. Zudem erfreuen sich zahlreiche Hobbygärtner und ambitionierte Naturschützer nicht nur an seinen zarten Knospen und zierlichen, weißen gefranzten Blüten, sondern schätzen ihn vor allem während der Blütezeit als Weide für Schmetterlinge und andere Insekten.
Steckbrief
Die lateinische Bezeichnung des Fieberklees lautet Menyanthes trifoliata. Im Volksmund hat die reizvolle Pflanze jedoch viele Namen. Diese beziehen sich entweder auf ihr Aussehen oder Vorkommen, andererseits jedoch auf die heilsame Wirkung, die ihren Inhaltsstoffen zugeschrieben wird. Einige Beispiele dafür sind: Gallkraut, Magenklee, Sumpfklee, Zottelblume, Dreiblatt oder Wasserklee.
Ganz egal, welche Bezeichnung letztendlich verwendet wird: Es handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 30 Zentimeter hoch werden kann. Sie besitzt einen dicken Wurzelstock, dessen Ausläufer sich fest im Schlamm verankern und sozusagen “kriechend” weiterwachsen. Die Blätter sind relativ groß und in ihrer Form ähneln sie dreiblättrigen Kleeblättern. Zur Blütezeit bringt der Fieberklee zuerst kräftig violett gefärbte Knospen, später weiße bis zartrosa Blüten hervor, die in Trauben am Blütenstiel zusammenstehen. Die Krone der Blüten wächst gekraust und violette Staubbeutel runden das reizvolle Aussehen der Blütenstände ab. Der Geschmack aller Teile von Menyanthes trifoliata ist äußerst bitter.
In der Natur ist er vor allem in Mooren, Sümpfen und an Teichufern anzutreffen. Seine Blütezeit dauert von Mai bis Ende Juni. Im Verlauf der Industrialisierung und Trockenlegung zahlreicher Feuchtgebiete für landwirtschaftliche Zwecke schrumpfte der natürliche Lebensraum des Fieberklees immer weiter. In seiner natürlichen Umgebung ist der nur noch selten zu finden. Deshalb steht die Pflanze unter Naturschutz, und ihre Entnahme ist verboten.
Pflanzen für den Garten
Für Liebhaber dieser schönen Blühpflanze eine gute Nachricht: Es gibt sie zu kaufen. Die meisten Gartencenter und spezielle Onlineshops bieten Fieberkleepflanzen an. Meist werden sie in Töpfen geliefert und mit circa 2,00 Euro je Stück sind die zudem recht preiswert. Beim Auspflanzen ist darauf zu achten, dass die Standortbedingungen denen in der Natur möglichst nahe kommen. Gekaufte Exemplare wachsen demnach besonders gut an den Rändern von Naturteichen sowie in künstlich angelegten Tümpeln und Sümpfen. Mit allzu dominanten Nachbarpflanzen verträgt er sich nicht so gut. Wer der Jungpflanze allerdings genügend Freiraum einräumt, wird staunen, wie schnell relativ große Bereiche von Menyanthes trifoliata überwachsen sind.
Pflege und Vermehrung
Besondere Pflege und Düngung ist nicht notwendig. Ist der Standort gut gewählt, genügend Feuchtigkeit und Licht vorhanden, versorgt sich die Pflanze selbstständig mit allen erforderlichen Nährstoffen und breitet sich rasch aus. Auch Schädlinge oder Krankheiten sind für den Fieberklee kein besonderes Thema und es werden diesbezüglich keine speziellen Maßnahmen erforderlich. Wer die Pflanze gern an noch anderer Stelle ansiedeln möchte, kann sie recht unkompliziert über Stecklinge vermehren.
Vorsicht bei der Anwendung
Obwohl der Pflanze in der Naturheilkunde eine positive Wirkung auf verschiedene Beschwerden zugeschrieben wird, ist Vorsicht geboten. Einige seiner Inhaltsstoffe können unter Umständen für den menschlichen Organismus leicht giftig sein. Wer also die Essenz frischer Blätter oder Tee aus getrockneten Pflanzenteilen gegen Fieber, Menstruations- oder Verdauungsbeschwerden einsetzen möchte, sollte zuvor unbedingt Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker halten.
Eines bleibt allerdings jedem Garten- und Naturfreund unbenommen: sich an den wunderschönen Blüten dieser pflegeleichten Pflanze zu erfreuen.
Bildnachweis Titelbild: © Beate Sorg – Fotolia.com
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