Wenn in diesen Winterwochen Eichhörnchen bei Schnee und Kälte durch Gärten und Parks springen, dann sieht das für uns zwar fröhlich aus, aber sie bewegen vor allem zwei Dinge: die Aufzucht ihrer ersten Jungtiere – und Hunger. Halten Sie Futter bereit!
Während draußen noch winterkalte Temperaturen herrschen, tummelt sich in den Kobeln – so nennt man die Baumnester der Eichhörnchen – bereits neues Leben. Zwei bis fünf Junge bringt ein Eichhörnchen pro Wurf zur Welt. “Üblicherweise erfolgt die Paarung der Eichhörnchen im Januar und die Jungtiere werden Anfang Februar geboren”, erklärt Christine Welzhofer aus dem bayerischen Gessertshausen, Expertin für die Fütterung wild lebender Gartentiere. „Aufgrund des Klimawandels haben die Tiere allerdings heute oft schon im Dezember Frühlingsgefühle, paaren sich und bekommen ihren Nachwuchs früh. Vom Beginn des Fötenwachstums bis zum Abstillen, haben die Muttertiere einen deutlich erhöhten Nahrungsbedarf.”
Wissenswertes zu Eichhörnchen-Babys
Nach Nagerart, werden die Eichhörnchenbabys nackt, taub und blind geboren. Sie wiegen bei Geburt nicht mehr als acht Gramm, was in etwa dem Gewicht von zwei Stückchen Würfelzucker entspricht. Erst nach vier Wochen im Baumnest sind die Tiere dank nahrhafter Muttermilch voll befellt, Augen und Ohren soweit ausgewachsen, dass sie sich für die Welt öffnen. Weitere vier Wochen vergehen, bis die Nestlinge abgestillt und zunehmend selbstständig sind. Weil aber auch Sozialverhalten erlernt sein will, folgt mit noch einmal vier Wochen Familienphase eine weitere wichtige Jungtierzeit, bis die jungen Eichkätzchen etwa zwölf Wochen nach ihrer Geburt in die komplette Eigenständigkeit entlassen werden.
Wenn der Nachwuchs Hunger hat
In nahrungsarmer Zeit ein volles Nest mit Nachwuchs schon ab Spätwinter durchzufüttern, ist für die Eichhörnchen eine große Herausforderung. „Wenn gleich Eichhörnchen im Herbst – zur Zeit der Samen- und Nussreife – emsig pro Tag etwa 100 Gramm Wintervorrat verbuddelt haben, finden sie im Winter längst nicht alle Nahrungsschätze wieder”, so Welzhofer. Gerade in Gärten und Parks, in denen beim herbstlichen Gartenputzen durch den Menschen zahlreiche Landmarken verschwinden, die sich die Tiere zum Wiederfinden der Wintervorräte gemerkt hatten, bleibt die Suche oft erfolglos.
Eichhörnchen füttern – das ist erlaubt
Ebenso wie es längst bei der Fütterung von Gartenvögeln oder auch Igeln im Garten üblich geworden ist, lassen sich auch Eichhörnchen im Winter zufüttern. Ein ausgewogenes, artgerechtes Mischfutter enthält folgende Komponenten:
- gestreifte Sonnenblumenkerne
- Haselnüsse in der Schale
- Maiskörner
- Erdnüsse
- Johannisbrot
- Sultaninen
- Bucheckern
- getrocknete Apfel- und Karottenstücke
- Bananenchips
Die Fütterung der Einzelkomponenten würde zu einseitiger Ernährung führen, deshalb wird fertiges, im Nährstoffgehalt ausgewogenes Mischfutter für Eichhörnchen empfohlen. Damit kommen sie mit ihren Jungen gut durch die schwierige Phase im Winter. Und natürlich macht es große Freude, die emsigen Tierchen an der Futterstelle zu beobachten.
Quelle: Welzhofer
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