Garten im Winter

Vegetationsruhe für Pflanzen – fast so wie Winterschlaf

Vegetationsruhe Pflanzen Winter
Vegetationsruhe im Winter - © Madame.Abdeslame - Fotolia.com

Weihnachten, Silvester, Neujahr – zwischen den Feiertagen nehmen sich viele Urlaub und nutzen die dunkle Jahreszeit für eine ruhige Auszeit mit Familie und Freunden. Besinnlichkeit ist angesagt: über das vergangene Jahr nachdenken, Pläne für neue Projekte im kommenden Jahr machen und Kraft tanken, um mit neuer Energie und Tatendrang durchstarten zu können. Ganz ähnlich machen es auch die Pflanzen. Sie haben sich über Jahrtausende an unser hiesiges Klima und den Wechsel der Jahreszeiten angepasst. Im Winter legen sie eine Vegetationsruhe ein, sodass ihnen die Kälte nichts anhaben kann. Am deutlichsten sieht man das an den laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern. Nachdem sie ihr Blätterkleid im Herbst abgelegt haben, legen sie eine ausgiebige Ruhephase ein und bilden dann im Frühling neue, frische Triebe, Blüten und Blätter. Doch auch die immergrünen Gehölze, die ihr Laub den ganzen Winter über behalten, fahren ihren Stoffwechsel herunter. Einen neuen Austrieb kann man bei ihnen ebenfalls erst dann beobachten, wenn die Temperaturen wieder steigen. Fast ist es so, als würden die Pflanzen Winterschlaf halten, wie es einige Wildtiere tun.

In der Erde überwintern

Stauden haben eine besondere Methode zur Überwinterung entwickelt: Bevor ihnen der Frost etwas anhaben könnte, trocknen ihre Stiele. Die Lebenskraft der Pflanzen sammelt sich in der schützenden Erde. Ihre braunen Blüten und Blätter entwickeln im frostigen Winter, mit Reif und Schnee belegt, ihre ganz eigene Schönheit. Schneidet man sie dann im Frühjahr zurück, treiben sie neu aus und bringen Farbe und Blütenfreude in den sommerlichen Garten. Tulpen, Narzissen, Krokusse und Co. ziehen sich schon nach ihrer Blüte im Frühling in die Blumenzwiebeln im Boden zurück. Einige Sorten blühen im nächsten Frühling erneut. Andere muss man neu pflanzen, weil sie nicht genug Kraft besitzen, nochmal zu blühen.

Wichtig ist es jedoch, Blumenzwiebeln im Herbst oder frühen Winter zu pflanzen. Der Frost und die steigenden Frühlingstemperaturen geben ihnen vor, wann es Zeit ist, endlich auszutreiben.


Gärtnern im Rhythmus der Natur

Erfahrene Pflanzen-Profis, wie Baumschulgärtner, respektieren den Rhythmus der Natur und nutzen den Winter für Aufgaben, die man auch drinnen erledigen kann. Dazu zählt die vegetative Vermehrung: Bei edlen Gehölzen führen sie die sogenannte Winterveredelung durch, bei einfachen die Steckholzvermehrung. In der kalten Jahreszeit werden auch Pflanzen in größere Töpfe, die sogenannten „Container“, gesetzt. Mit dem fortschreitenden Wachstum erhalten die Gehölze und Stauden Gefäße mit immer größerem Volumen, damit ihre Wurzeln ausreichend Platz haben.

Nicht düngen, wenig gießen

Als Gartenbesitzer kann man sich bei den Pflanzenexperten einiges abschauen. Zum Beispiel ist der Winter eine Zeit, in der sowohl in der Baumschule als auch im Garten nicht gedüngt wird. Auch die Bewässerung beziehungsweise das Gießen wird heruntergefahren. Wenn es länger nicht regnet, empfiehlt es sich, ab und zu mit der Hand die Feuchtigkeit der Erde zu kontrollieren. Besonders Kübelpflanzen haben im Winter durchaus von Zeit zu Zeit Wasserbedarf. Zum Gießen eignet sich am besten ein frostfreier Tag. Ein weiterer Wintertipp vom Profi ist es, bei starkem Schneefall, größere Äste durch Schütteln von der Last zu befreien, damit sie nicht abbrechen.

Planung fürs neue Jahr

Viel Gartenarbeit gibt es im Winter nicht: aufräumen, das Werkzeug reinigen und den Rasenmäher in die Wartung geben, damit er im Frühling wieder einsatzbereit ist. Alles, was man jetzt tut, dient vor allem der Vorbereitung auf die neue Gartensaison. Lange, dunkle Abende laden dazu ein, ausgiebig in Gartenbüchern und -zeitschriften zu schmökern. Der „Winterschlaf“ der Pflanzen hat zudem den Vorteil, dass man in der kalten Jahreszeit sehr gut sieht, an welchen Stellen noch Lücken zu schließen sind. So kann man gezielt nach neuen, passenden Bäumen und Sträuchern suchen. Denn wenn der Boden nicht gefroren ist, kann man auch im Winter ein Pflanzloch ausheben und die neuen Gewächse an Ort und Stelle einpflanzen. So können sie am neuen Standort schon vorab einwurzeln und im Frühling umso besser austreiben. Weitere Informationen und Baumschulen vor Ort sind unter www.gruen-ist-leben.de zu finden.

Über den Autor

Dagmar Dittfeld

Seit über 10 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.net aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse.

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Seit über 10 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.net aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse.