Eine effektive Gartenbewässerung ist entscheidend, um Pflanzen gesund zu halten und gleichzeitig Wasser zu sparen. Hier die besten Methoden vorgestellt.
Ein blühender Garten ist für viele Menschen eine Oase der Erholung und Entspannung. Damit Blumen, Stauden, Gemüse, Sträucher und Rasenflächen prächtig gedeihen, brauchen sie jedoch eines: ausreichend Wasser. Während einige Pflanzenarten wie Lavendel, Fetthenne oder Salbei mit wenig Feuchtigkeit auskommen, benötigen durstige Gewächse wie Tomaten, Gurken, Hortensien oder Rhododendren deutlich mehr Wasser. Angesichts der Klimaveränderungen, die für immer trockenere und heißere Sommer sorgen, gewinnt das Thema Gartenbewässerung mehr und mehr an Bedeutung. Es lohnt sich daher, verschiedene Bewässerungsmethoden zu kennen und auf die Bedürfnisse des Gartens abzustimmen. Welche Systeme es gibt, welche Vorteile sie bieten und wie Sie generell Wasser im Garten sparen können, erkläre ich Ihnen nachfolgend etwas genauer.
Bewässerungssysteme für den Garten
➩ Gießkanne und Regenwasser:

Die Gießkanne ist der Klassiker unter den Bewässerungsmethoden. Besonders nachhaltig ist es, wenn Sie zum Gießen Regenwasser aus Regentonnen oder Zisternen nutzen, da es kalkarm und weich ist. Perfekt also für die meisten Pflanzen. Regentonnen lassen sich zum Beispiel leicht an Fallrohren anschließen, während Zisternen größere Mengen Regenwasser speichern können.
Durch das Gießen mit der Gießkanne können Sie selbst genau entscheiden, welche Pflanze wie viel Wasser erhalten. Einziger Nachteil: das Gießen per Hand bedeutet eine körperliche Belastung und ist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Also vor allem für ältere Menschen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht ideal. Dafür aber perfekt für kleine Gärten, Kübelpflanzen und Hochbeete.
➩ Gartenschlauch mit Gieß- oder Brauseaufsatz:

Der Gartenschlauch ist eine bequeme Alternative zur Gießkanne. Mit einem Gieß- und Brauseaufsatz können Sie das Wasser gleichmäßig und schonend verteilen. In Kombination mit einer Pumpe lassen sich auch hier Regenwasserquellen nutzen. Vor allem für große Beete, Sträucher oder Hecken ist diese Methode sehr praktisch.
➩ Tropf- und Perlschläuche:

Tropf- und Perlschläuche sind besonders ressourcenschonend, da sie das Wasser gezielt und direkt an den Wurzeln abgeben. Der Perlschlauch gibt entlang seiner gesamten Länge durch die feinen Poren Wasser ab, während Tropfschläuche in größeren Abständen einzelne Wassertropfen abgeben. Diese Systeme sind optimal geeignet für Hecken, Staudenrabatte oder große Pflanzflächen. Durch sie sparen Sie nicht nur Wasser, auf diese Weise minimieren Sie auch die Gefahr für die Entstehung von Pilzkrankheiten, da die Blätter trocken bleiben. Auch der Arbeitsaufwand reduziert sich natürlich erheblich. Dieses System ist vor allem perfekt für mehrjährige Pflanzen, da die Schläuche in Gemüsebeeten bei einer Neubepflanzung immer wieder neu verlegt werden müssen.
➩ Regner:

Sogenannte Regner sind besonders gut geeignet für Rasenflächen, da sie eine große Fläche mit einem Mal bewässern können. Es gibt
- Kreisregner, die sich um 360 Grad drehen
- Sektorenregner, die nur bestimmte Bereiche abdecken
- Viereckregner, die für rechteckige Flächen geeignet sind
- Impulsregner, die mit hohem Wasserdruck große Flächen erreichen
Der Vorteil dieser Systeme liegt in der einfachen Handhabung, doch Regner sind weniger effizient, da sie viel Wasser verdunsten lassen und oft auch ungenutzte Flächen bewässern.
➩ Sprinkleranlagen:

Sprinkleranlagen werden fest in der Erde installiert und sind perfekt geeignet für große Flächen. Durch Rohrsysteme und einstellbare Sprühköpfe lassen sich Gartenbereiche auf diese Weise gezielt und automatisch bewässern. Werden Sprinkleranlagen mit Zeitschaltuhren und Steuergeräten kombiniert, sind sie nicht nur komfortabel, sie arbeiten auch effizient. Sie sind allerdings kostenintensiv und sollten am besten schon beim Anlegen einer Rasenfläche installiert werden, da eine nachträgliche Installation mit viel Aufwand verbunden ist.
➩ Automatische Gartenbewässerung:

Automatische Bewässerungssysteme sind die Königsklasse in puncto Komfort. Mithilfe von Zeitschaltuhren, Bewässerungscomputern und Feuchtigkeitssensoren lässt sich die Wasserversorgung punktgenau steuern – sogar bei Abwesenheit. Denn moderne Systeme sind oft über Apps steuerbar oder lassen sich mit Wetterstationen und/oder Smart Gardening Systemen verbinden. Neben der Zeit- und Mengensteuerung bieten einige Anlagen auch Funktionen wie die gezielte Zonenbewässerung, sodass unterschiedliche Gartenbereiche individuell mit Wasser versorgt werden können. Dadurch ist es möglich, empfindliche Pflanzen separat zu bewässern und robustere Pflanzen sparsamer zu versorgen.
Automatische Bewässerungssysteme bieten viele Vorteile, sind anfangs jedoch ziemlich teuer. Durch die Zeitersparnis und dem effizienteren Wasserverbrauch amortisieren sich die Kosten jedoch mit der Zeit. Auch für ältere Menschen, Personen mit körperlichen Einschränkungen oder Berufstätige sind sie eine enorme Erleichterung, da der Garten zuverlässig gepflegt wird.
➩ Ollas:

Ollas sind ein Geheimtipp für eine nachhaltige Gartenbewässerung. Dabei handelt es sich um Gefäße aus Ton, die in den Boden eingelassen und mit Wasser gefüllt werden. Da die Gefäße großporig sind, geben sie langsam Feuchtigkeit an den Boden ab. Sie eignen sich daher hervorragend für Gemüsebeete, Hochbeete oder sogar für Balkonkästen. Ollas reduzieren den Wasserverbrauch erheblich und müssen nur alle paar Tage nachgefüllt werden.
Für Blumentöpfe und -kästen bieten sich hingegen Tonkegel an, die einfach auf eine Flasche Wasser gesteckt werden. Anschließend muss das System nur noch kopfüber zwischen den Pflanzen platziert werden.
💡 Tipp:
Sie können eine Olla auch selbst bauen. Kleben Sie dazu einfach zwei Terrakottatöpfe an den Rändern zusammen. Vorher sollten Sie jedoch das Abzugsloch am unteren Tontopf mit einer Tonscherbe verschließen. Wichtig ist zudem, dass die Tontöpfe keine Glasur besitzen, damit das Wasser langsam austreten kann. Graben Sie Ihre DIY-Olla anschließend mit dem offenen Abzugsloch nach oben in der Erde ein. Darüber können Sie dann immer wieder Wasser nachfüllen. Das Loch zum Befüllen decken Sie am besten immer mit einem kleinen Tonuntersetzer ab, damit keine Kleintiere hineinfallen können.
Zusätzliche Tipps zum Wassersparen im Garten
Neben der Wahl des richtigen Bewässerungssystems können Sie noch einige Tricks anwenden, um im Garten Wasser zu sparen. Schließlicht ist Wasser ein kostbares Gut. Hier also einige Tipps, wie Sie Wasser im Garten effektiv nutzen können:
- Eine dicke Schicht aus Rindenmulch, Grasschnitt oder Stroh schützt den Boden vor Verdunstung und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur.
- Das Gießen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden reduziert die Verdunstung erheblich.
- Setzen Sie Pflanzen mit ähnlichem Wasserbedarf zusammen, erleichtert dies die Bewässerung und Sie können Wasser sparen.
- Lockern Sie regelmäßig den Boden auf, um die Aufnahmefähigkeit zu verbessern und Unkraut zu entfernen. Schließlich beansprucht es wertvolles Wasser für sich.
- Verwenden Sie am besten Regenwasser zum Gießen. Mit modernen Anlagen und Filtern können Sie das Wasser aus der Dusche oder Badewanne sogar im Garten verwenden.
Fazit
Eine gut geplante und nachhaltige Gartenbewässerung trägt entscheidend dazu bei, den Garten gesund, grün und blühend zu erhalten. Von der einfachen Gießkanne bis zur hochmodernen App-gesteuerten Anlage gibt es für jeden Garten und jedes Budget eine passende Lösung. Setzen Sie obendrein einige wassersparende Tipps um, leisten Sie damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, Sie sparen auf diesem Wege auch bares Geld.
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