Wetterextreme im Sommer? Kein Problem für Ihren Garten! Lesen Sie hier, welche Pflanzen sich an Hitze und Starkregen anpassen und wie Sie Wasser effizient nutzen können.
Der Sommer in diesem Jahr ist wieder ein Beispiel für Wetterextreme: von Hitzetagen mit Trockenheit zu Gewittern mit Platzregen. Und das ist kein Ausreißer: Wissenschaftler*innen prognostizieren schon länger eine Zukunft mit anderen klimatischen Bedingungen, als wir es hierzulande gewohnt waren. Der Klimawandel ist real und wir müssen uns daran bestmöglich anpassen – auch im Garten.
Pflanzen für klimaangepasste Gärten
Längst nicht jedes Grundstück kommt mit den aktuellen Wetterextremen gut zurecht. Waren manche Pflanzen bisher in fast jedem Beet zu sehen, zählen sie mittlerweile eher zu den Verlierern des Klimawandels: Denn sie vertragen die hohen Temperaturen mit anhaltender Trockenheit nicht gut. Nur mit Mühe und viel Pflege bleiben sie den Sommer über vital und blütenstark. „Doch es gibt auch Gewächse, die von Natur aus an ähnliche Verhältnisse angepasst sind”, erklärt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL).
„Deshalb kommen sie mit direkter Sonne bestens zurecht und brauchen deutlich weniger Wasser. Manche haben Pfahlwurzeln, mit denen sie an tiefergelegene Reservoire kommen, andere schützen sich mit Härchen vor Sonneneinstrahlung, wieder andere vermeiden mit einer Wachsschicht Verdunstung oder können sogar Wasser in ihren Blättern speichern – Strategien gibt es viele.”
Empfohlene Stauden
Landschaftsgärtner*innen empfehlen beispielsweise Stauden aus der amerikanischen Prärie wie Sonnenhut (Echinacea), Anis-Ysop (Agastache foeniculum) oder weitere Duftnesseln (Agastache). Sie sind robust, benötigen nur wenig bis gar keine Pflege und werden auch von bestäubenden Insekten gerne angeflogen.
„Auf Staunässe reagieren viele Präriestauden dagegen empfindlich. Deshalb sollte lehmiger Boden für sie etwas aufgelockert werden, zum Beispiel mit Kompost, Sand oder Kies, damit Regen gut versickern kann und die Wurzeln nicht im Wasser stehen”, rät Achim Kluge vom BGL. „Hervorragende Beetpartner für die robusten Stauden sind Gräser. Sie trotzen Wind und Wetter, Sonne und Hitze und setzen zusammen mit Stauden eindrucksvolle Akzente. Im Garten bringen sie Dynamik und Leichtigkeit ins Gesamtbild und das monatelang – bis weit in den Winter hinein.”
Wasser – durchlassen, auffangen, verwenden
Versickerung ist längst nicht nur bei Präriestauden ein Thema. Im Idealfall sollte der gesamte Garten so angelegt werden, dass er nicht nur mit Hitze, sondern auch mit Starkregenfällen gut zurechtkommt. „An normalen Regentagen fließt das Wasser in die Kanalisation ab und ist damit für die Gartennutzung verloren. Bei starkem Niederschlag ist die Kanalisation vielerorts überlastet und es entstehen Schäden an und in Gebäuden”, erklärt Achim Kluge. „Umso wichtiger sind Flächen, die viel Regen aufnehmen – dazu zählen Beete und Rasenflächen. Auch Sitzplätze, Wege oder die Terrasse können zum Beispiel mit breiten Fugen oder wasserdurchlässigen Pflastersteinen angelegt werden, statt sie zu versiegeln.”
Was während sommerlicher Starkregenfälle zu viel vorhanden ist, kann schon wenige Tage oder Wochen später wieder Mangelware sein. Daher empfehlen Landschaftsgärtner*innen, die wichtige Ressource Wasser bestmöglich zu speichern. Mit einer Regentonne oder einer in den Boden eingebauten Zisterne kann das Niederschlagswasser von gepflasterten Flächen und Dächern gesammelt und an trockenen Tagen zum Gießen verwendet werden. Das ist praktisch und schont den Geldbeutel, da man nicht auf kostbares Trinkwasser zurückgreifen muss und man sich in vielen Kommunen sogar einen Teil der Entwässerungsgebühren spart.
Auf Sonne und Regen vorbereitet
Auch wir Menschen hadern mit dem Wetter und nutzen das eigene grüne Reich während des wechselhaften Sommers häufig nicht so, wie wir es vielleicht möchten und geplant hatten: Entweder ist es zu heiß und Schattenplätze sind rar, oder es ist zu nass und Aufenthaltsorte im Freien mit Regenschutz fehlen. Hier lohnt es, mit Landschaftsgärtner*innen gemeinsam zu überlegen, wie sich das eigene Grundstück dahingehend gestalten lässt, dass man künftig unabhängig vom Wetter den Sommer im Garten genießen kann. Sitzplätze, die während der heißen Mittagsstunden im Schatten liegen, eine überdachte Terrasse, die bei Bedarf auch gegen leichten Regen schützt, oder ein Gartenhaus, in das man sowohl bei Sonne als auch bei grauem Himmel das Homeoffice verlegen kann – all das ist möglich und lässt viel entspannter auf den Regenradar oder die hohen Temperaturen des Sommers schauen. Weitere Informationen auf www.mein-traumgarten.de.
Quelle: BGL
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