Spüren Sie es auch? Den Hauch von Frühling? Spätestens jetzt sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche Pflanzen Sie in diesem Jahr in Ihrem Garten (oder auf Ihrer Fensterbank?) nutzen möchten. Vielleicht haben Sie ja auch noch Saatgut aus dem letzten Jahr, das Sie damals nicht angepflanzt haben und das in seinem Tütchen „eigentlich noch wie neu“ aussieht? Wunderbar! Dann könnte sich hier die Gelegenheit zum Sparen auftun. Immerhin ist es oftmals Verschwendung, das noch unangetastete Saatgut wegzuwerfen anstatt es einzupflanzen und ihm zu neuer Blüte zu verhelfen. Doch wie lässt sich überhaupt herausfinden, ob die kleinen Körnchen noch in Ordnung sind?
Keimfähig oder nicht? Eine wichtige Frage…
Zugegeben: die Angabe mit dem Zusatz „zu verwenden bis…“ kann schon einschüchtern. Nicht nur in Kombination mit Lebensmitteln ist sie oft ein Grund dafür, doch lieber zur Neuware zu greifen. Ist das hier jedoch notwendig? Klar: jeder Gärtner ärgert sich, wenn er Zeit und Mühe in die Saat investiert hat und genau diese Arbeit nicht belohnt wird.
Um die Frage nach der Keimfähigkeit nun ein für alle Mal zu beantworten, ist es unerlässlich, eine so genannte „Keimprobe“ zu machen. Was sich hochtrabend chemisch anhört, ist ganz einfach. Sie benötigen hierzu lediglich:
- das jeweilige Saatgut
- eine Schale
- eine Rolle Küchenpapier
- Klarsichtfolie
- Wasser
Die Schritt- für- Schritt-Anleitung
Legen Sie zunächst das zu bewertende Saatgut auf das Küchenpapier, welches Sie wiederum vorher angefeuchtet und in der Schale drapiert haben. In der Regel ist das Testen von circa zehn Samen absolut ausreichend und aussagekräftig. Immerhin möchten Sie ihren kompletten Vorrat ja auch nicht durch das bloße Testen verlieren, oder?
Nachdem Sie die Samen auf dem angefeuchteten Küchentuch verteilt haben, spannen Sie die Klarsichtfolie über die Schale. So schaffen Sie eine Art Mini-Gewächshaus. Wichtig ist hier, dass wirklich alles restlos abgedeckt ist, damit auch wirklich ideale Verhältnisse vorherrschen.
Platzieren Sie nun die Schale an einem Ort, der mit den Lichtverhältnissen aufwartet, die ideal für die jeweilige Saat sind. Vor allem gilt es hier, Rücksicht auf die Einteilung in Licht- und Dunkelkeimer zu nehmen. Letztere fühlen sich beispielsweise im Kühlschrank besonders wohl.
Nach circa zwei Wochen ist der Test abgeschlossen. Währenddessen ist es wichtig, das Küchenpapier möglichst durchgehend und gleichmäßig feucht zu halten. Nach dieser Zeit können Sie sehen, wie viele Teile des Saatgutes aufgegangen sind. Die Keimfähigkeit lässt sich hier mit einer einfachen Formel bestimmten. Teilen Sie die Anzahl der gekeimten Samen durch die Gesamtanzahl aller Samen und multiplizieren Sie das Ergebnis mit 100. Hier gilt: je niedriger das Ergebnis, umso geringer auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit einer reichen Ernte belohnt werden. Ein Wert zwischen 75 und 100 sollte im Idealfall gegeben sein.
Selbstverständlich handelt es sich bei dieser Methode zwar in der Regel um ein verlässliches Hilfsmittel, jedoch keinesfalls um eine Garantie für den Erfolg. Dennoch hat sich die Berechnung der Keimfähigkeit auch in den Kreisen der gewerblich tätigen Gärtner zu einem beliebten Mittel entwickelt. Besonders dann, wenn Sie noch viele Saaten aus dem Vorjahr zur Verfügung haben, lässt sich hiermit bares Geld sparen. Zudem ist die Überraschung oftmals groß darüber, welche „Schätze“ sich noch im eigenen Vorratsschrank verbergen.
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