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Höhenunterschiede im Garten gestalten

Höhenunterschiede im Garten gestalten
Foto: BGL. - Bei einem Hanggrundstück erheben sich die Beete wie ein eindrucksvolles Gemälde vor dem Betrachter.

Höhenunterschiede im Garten sind bei der Gartengestaltung kein negativer Aspekt. Welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.

Ein Grundstück mit Hanglage, das ist selten ausdrücklicher Wunsch bei der Suche nach Baugrund, eher eine Herausforderung. Schwierig zu begehen, kaum ebene Nutzflächen, bei Regen kann die Erde abrutschen, das Wasser sammelt sich unten in Pfützen und die oberen Bereiche trocknen aus. Klingt nach einem ziemlich schlechten Deal – das muss aber nicht so sein! Tatsächlich kommt es bei einem Grundstück mit Hang umso stärker auf eine gute, durchdachte Planung an. Denn in einem professionell angelegten Garten werden die Höhenunterschiede gekonnt in Szene gesetzt, Hänge blühend bepflanzt, Ebenen für Rückzugsorte geschaffen und so eine einzigartige, grüne Oase gestaltet.

Den Garten terrassieren

„Ein Garten mit Hang bietet zwar andere, aber genauso viele Möglichkeiten wie ein ebenes Grundstück“, weiß Thomas Büchner vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Wichtig ist in diesem Fall erst recht, sich vor der Gestaltung Gedanken darüber zu machen, welche Ansprüche man an die Fläche hinter dem Haus stellt.“


Familien mit Kindern brauchen vermutlich mehr Platz zum Toben und Spielen, eventuell soll ein Klettergerüst integriert werden oder ein Sandkasten. Gesellige Menschen planen regelmäßig große Grillabende mit Freunden, Familienfeiern oder den Sonntagsbrunch mit der Nachbarschaft. Hausbesitzerinnen und -besitzer mit grünem Daumen wollen immer öfter im Garten eigenes Obst und Gemüse anbauen. Für diese und viele weitere Aktivitäten braucht es ebene Flächen, die bei einem Grundstück am Hang erst einmal geschaffen werden müssen.

» Natürliche Stützmauern

Hanggarten Stützmauern
Foto: BGL. – Je nach Größe des Grundstücks und Stärke des Gefälles kann eine leicht geneigte, gut begehbare Böschung die verschiedenen Terrassen verbinden.

Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner wählen hierfür häufig Stützmauern, mit denen sie Differenzen von über einem Meter überwinden und den Garten terrassieren. „Terrassierung bedeutet, auf unterschiedlichen Höhen horizontale Flächen zu modellieren. Diese können anschließend vielfältig genutzt, gestaltet und bepflanzt werden“, erklärt Büchner. „Besonders beliebt sind hierfür Trockenmauern aus regionalen Natursteinen. Sie werden ohne Einsatz von Mörtel gebaut und bieten mit ihren offenen Fugen wichtige Rückzugsorte für Insekten und andere Tiere und können zudem eindrucksvoll begrünt werden.“

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Die verschiedenen Ebenen werden mit Treppen zugänglich gemacht. Je nach Größe des Grundstücks und Stärke des Gefälles kann auch eine leicht geneigte, gut begehbare Böschung die verschiedenen Terrassen verbinden. Je nach Geländeneigung ist auf jeden Fall eine solide Hangsicherung von größter Bedeutung. Zu bedenken sind auch die zunehmenden Wetterextreme mit immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen, die zu Bodenerosion führen können.

Garten mit Hang

Hanggarten gestalten
Foto: BGL. – Eine originelle und schöne Idee ist ein Bachlauf, der sanft das Gelände herabfließt und sich an tiefster Stelle in einen Teich ergießt.

Gartenbesitzerinnen und -besitzer, die ihren Garten weniger aktiv nutzen, können darüber nachdenken, die Gestaltung an die natürlichen Gegebenheiten anzupassen und die Hanglage für sich zu nutzen. Eine originelle und schöne Idee ist beispielsweise ein Bachlauf, der sanft das Gelände herabfließt und sich an tiefster Stelle in einen Teich ergießt. Dort bietet sich dann ein gemütlicher Sitzplatz an, von dem das Schauspiel genossen werden kann.

„Ein Teich kann gerade bei Hanggrundstücken sehr gut als Wasserreservoir dienen“, so Büchner vom BGL. „Denn er fängt das von der Böschung abfließende Regenwasser auf und speichert es für trockene Zeiten. So muss zum Gießen nicht unbedingt das Trinkwasser aus den Leitungen verwendet werden. Das wird vermutlich in den Hitzesommern der kommenden Jahre sowieso nur noch sehr eingeschränkt erlaubt sein.“

» Hanggestaltung mit Pflanzen

Die Hangbefestigung übernehmen robuste Pflanzen mit starken, gut verzweigten Wurzeln und dichtem Wuchs. Gerade bei starkem Gefälle sollten sie zudem wenig bis gar keine Pflege benötigen, da sie häufig schlecht oder gar nicht zu erreichen sind. Ideal sind Bodendecker wie das Kleine Immergrün (Vinca minor), Gedenkemein (Omphalodes verna) oder Storchschnabel (Geranium). Auch die Kriechrose (Rosa arvensis) ist sehr gut geeignet. Sie verbreitet sich durch unterirdische Ausläufer, die den Boden befestigen, verzweigt sich auch oberirdisch gut und ist mit ihren Blüten und Hagebutten eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere.

Nicht zuletzt ist auch eine Vielzahl an Stauden und Gräsern ideal für Böschungen. „Gärten mit Hang lassen sich ebenso abwechslungsreich bepflanzen wie alle anderen Grundstücke. Wie immer kommt es aber auf die richtige Wahl an, daher ist eine gute Beratung durch Profis entscheidend“, betont Büchner vom BGL. „Und das Beste: Positioniert man einen Sitzplatz an der richtigen Stelle, kann man das Gesamtbild wunderbar genießen, weil sich die Beete wie ein Gemälde vor einem erheben.“ Weitere Informationen auf www.mein-traumgarten.de.

Quelle: BGL

Über den Autor

Dagmar Dittfeld

Seit über 10 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.net aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse.

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Seit über 10 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.net aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse.