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Jeden Hibiskus sicher durch den Winter bringen

Jeden Hibiskus sicher durch den Winter bringen

Der Hibiskus ist mit seiner großen Artenvielfalt und den auffällig bunten und großen Blütenblättern eine der beliebtesten Zierpflanzen. Sowohl in Gärten als auch als Zimmerpflanze wird der Hibiscus gehalten, wobei viele mehrjährige Arten dazu einladen, die Zierpflanze professionell zu überwintern und so optimal auf die nächste Saison vorzubereiten. Gerade wenn die Pflanze üblicherweise im Garten gehalten wird, ist die Überwinterung eine etwas größere Herausforderung als bei Zimmerpflanzen, dennoch lassen sich mit den richtigen Handgriffen auch solche Hibisken sicher durch die kalte Jahreszeit bringen. Die folgende Beschreibung zeigt Ihnen Schritt für Schritt auf, wie Sie den Hibiscus überwintern und so auch noch im nächsten Jahr an ihm Freude haben werden.

Grundlegende Überlegungen zum Überwintern des Hibiskus

Über das Jahr hinweg präsentieren sich die meisten Hibiskusarten als besonders pflegeleicht, lediglich Schädlinge wie Blattläuse stellen eine ernsthafte Gefahr für sie dar. Der robuste Charakter der Zierpflanze hat dafür gesorgt, dass Hibisken zu den beliebtesten Pflanzen in Blumenläden hierzulande geworden sind, die je nach Art selbst die kalten Temperaturen eines Winters meistern können. Bevor sich ein Blumenfreund intensiv um die Überwinterung kümmert, sollte daher im ersten Schritt herausgefunden werden, ob die eigene Art des Freilandhibiscus möglicherweise winterfest ist und so keine intensive Behandlung über die Wintermonate hinweg benötigt.

Erste Schritte für die Überwinterung

Die ersten Maßnahmen sollten im Spätherbst getroffen werden, der geeignete Zeitpunkt wird dabei vom Hibiskus selbst vorgegeben. Viele Arten, die üppig blühen und den heimischen Garten in Strauchform bereichern, stehen meist Ende Oktober noch in voller Blüte, die vor der Winterpräparation natürlich abgewartet werden sollte. Ist diese Phase vorbei, sollten die Hibisken mit einer klassischen Gartenschere beschnitten sowie abgestorbene Blüten und Blätter entfernt werden. Selbst bei gesundem Blattwerk empfiehlt es sich, dieses auszudünnen, da sonst die Pflanze über den Winter zu viele Stiele und Blätter mit Wasser und Nährstoffe versorgen muss, was zu einer Schwächung des gesamten Hibiscus‘ führt. Bei Interesse an weiteren Pflanzen lassen sich aus den abgetrennten Pflanzenteilen Stecklinge für die nächste Saison ziehen.


Freilandhibiscen einfach über den Winter bringen

Die wenigsten Mühen machen Hibiskusarten dann, wenn es sich um eine Freilandvariante handelt, die bereits auf die kalten Außenbedingungen Mitteleuropas eingestellt ist. Oftmals aus gezielten Züchtungen hervorgegangen, ist nach dem einmaligen Beschneiden im Herbst nichts weiteres bis zum nächsten Frühjahr zu beachten. Durch den Beschnitt wird der Pflanze geholfen, im nächsten Jahr noch üppiger auszutreiben, zwischenzeitliche Frostperioden im Frühjahr werden von den robusten Arten mühelos gemeistert, schnell wird der Hibiskus wieder nachwachsen und mit einer vollen Blütenpracht begeistern.

Tropische Hibisken gut durch den Winter bringen

Ist der eigene Hibiscus eine tropische Variante, die nicht auf den deutschen Winter eingestellt ist, muss dieser nach dem Beschneiden ins Haus geholt werden. Empfehlenswert ist es, im Garten untergebrachte Varianten vorsichtig aus dem Erdreich herauszuholen und in einen eigenständigen Topf einzusetzen. Für Arten, die bereits auf der heimischen Fensterbank gezüchtet wurden, reicht das Beschneiden vollkommen aus, hiernach ist lediglich noch ein neuer Standort für die Pflanze zu suchen. So sehr jede Art im Sommer die helle Sonneneinstrahlung liebt – im Winter sollte eher nach einem dezent hellen Platz gesucht werden. Ein Fenster ohne Südblick, ein Wintergarten oder ein sonstiger, heller Platz im Haus bieten sich für die Überwinterung an.

Den Hibiscus im Winter richtig gießen

Zum Hibiscus überwintern gehört auch das richtige Gießen, hier sollte über die kalte Jahreszeit deutlich weniger Wasser als in den Sommermonaten gespendet werden. Die Pflanze liebt während ihrer Blütezeit die direkte Sonneneinstrahlung, ist in dieser Periode jedoch auch auf ein regelmäßiges Gießen angewiesen. Da im Winter die Pflanze nicht austreiben soll und keine üppigen Blüten mit Nährstoffen zu versorgen hat, ist sie auf weniger Gießwasser angewiesen. Von selbst versteht es sich, dass beim Hibiscus überwintern keinerlei Dünger zu reichen ist, der ausschließlich dem Wachstum der Pflanze dient.

Die geeignete Temperatur für die Überwinterung

Neben Licht und Wasser spielt die Temperatur eine wesentliche Rolle für das Überwintern der Hibisken, grundsätzlich sollten auf Balkon und Terrasse aufgestellte Arten dann ins Haus geholt werden, wenn die Außentemperatur unter zehn Grad sinkt. Bei den meisten Arten benötigt die Pflanze zum Überwintern auch nicht mehr als diesen Celsiuswert, eine Spanne zwischen zehn und 15 Grad ist optimal. Bei empfindlicheren Kübelpflanzen wie dem Roseneibisch als empfindliche Hibiskusart sollte die Überwinterungstemperatur eher im oberen Bereich der genannten Temperaturspanne liegen.

Ist die eigene Hibiskusart winterfest?

Sollte das Hibiscus überwintern nicht funktioniert haben, liegt dies im Regelfall an der falschen Einschätzung der Winterfestigkeit der eigenen Pflanze. In zeitgemäßen Blumengeschäften wartet eine riesige Auswahl an Hibisken, denen nicht sofort anzusehen ist, ob die jeweilige Art winterfest ist. Allgemeine Leitsätze, dass man von der Blütenfarbe oder der kompletten Füllung der Blüten auf die Art und ihre Winterfestigkeit schließen kann, ist im Zeitalter unzähliger Nachzüchtungen kein verlässliches Kriterium. Sollte Unsicherheit darüber herrschen, wie die eigene Hibiskuspflanze mit der anstehenden Kälteperiode umgeht, sind Ratschläge vom Blumenhändler vor Ort die richtige Entscheidung.

Bildnachweis: © Ekaterina – Fotolia.com

Über den Autor

Ringo Dühmke

2009 aufs Land gezogen und seitdem mit Hof, Garten und Katze zwischen Stauden und Obststräuchern aufgeblüht.

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