Alle Jahre wieder findet mit der einsetzenden Weihnachtszeit auch der Weihnachtsbaum den Weg in die Wohnzimmer Deutschlands. Mit bunten Glaskugeln, Lichterketten, Kerzen und Lametta geschmückt gehört der grüne Nadelbaum zu den beliebtesten Weihnachtsbräuchen. Vor allem die Kinder bekommen beim Anblick des Christbaums leuchtende Augen und können sich das Fest der Liebe kaum ohne ihn vorstellen. Doch bevor es soweit ist, muss man sich den geeigneten Baum erst einmal aussuchen.
Der perfekte Weihnachtsbaum zeichnet sich durch seinen gerade Stamm aus. Oben ist er schmal und läuft nach unten hin breit aus. Seine Zweige sind dicht und stabil, so dass sie sich beim Behängen mit Schmuck nicht durchbiegen. Die Nadeln sollten nicht zu hart sein, da sie sonst beim Schmücken piksen können. Die Größe, in der der Weihnachtsbaum ausgewählt wird, hängt von den räumlichen Begebenheiten und den eigenen Vorlieben ab. Auch die Transportmöglichkeiten spielen dabei eine Rolle. Zwischen 50 Zentimetern und acht Metern ist alles zu bekommen. Sehr kleine Bäume lassen sich übrigens auf einen Tisch stellen und wirken dadurch größer.
Welche Nadelbäume eignen sich als Weihnachtsbaum
Es gibt verschiedene Nadelbäume, die als Weihnachtsbaum Verwendung finden. Sie unterscheiden sich sowohl in der Konsistenz ihrer Nadeln und ihrer Farbtöne als auch was ihre Haltbarkeit und ihren Preis betrifft.
Die Nordmanntanne ist der beliebtestes Weihnachtsbaum Deutschlands. Ihre Nadeln sind relativ weich und piksen daher kaum beim Schmücken des Baumes. Ihre glänzende dunkelgrüne Färbung verleihen der Tanne ihr sattes Grün. Im Wohnzimmer verströmt sie einen angenehmen Geruch nach Harz. Bei guter Pflege beginnt sie erst nach einigen Wochen zu nadeln. Dafür gehört sie aber auch zu den teureren Weihnachtsbäumen.
Ebenfalls in der höheren Preisklasse angesiedelt ist die Edeltanne. Ihre relativ weichen Nadeln stehen sehr dicht beieinander und weisen eine blaugrüne Färbung auf. Sie ist noch ein wenig haltbarer als die Nordmanntanne und verströmt ein angenehmes Citrus-Aroma.
Auch die Blaufichte ist ein sehr beliebter Weihnachtsbaum. Ihre Zweige sind robuster als die der Nordmanntanne und ihre Nadeln relativ spitz. Ihren Namen verdankt die Blaufichte dem deutlichen Blaustich ihres Nadelkleides, das zudem einen starken Waldgeruch verbreitet. Preislich liegt dieser Christbaum etwa auf dem Niveau der Nordmanntanne, hält sich im warmen Wohnzimmer allerdings nicht ganz so lange.
Wesentlich günstiger ist die Fichte. Ihre vierkantigen Nadeln sind sehr spitz und spiralförmig angeordnet. Wer seinen Weihnachtsbaum über mehrere Wochen in der Wohnung behalten möchte, sollten sich allerdings für einen anderen entscheiden. Die Fichte verliert ihre Nadeln schon nach relativ kurzer Zeit.
Wo bekommt man einen Weihnachtsbaum her
Die einfachste Möglichkeit, einen Weihnachtsbaum zu erwerben, besteht darin, ihn bei einem Händler zu kaufen. In der Adventszeit gibt es davon zahlreiche. Auch Baumärkte bieten Tannenbäume an. Von Vorteil ist hierbei, dass Sie relativ wenig Arbeit bei der Anschaffung haben. Sie suchen sich einen der angebotenen Bäume aus, der Händler wickelt ihn für Sie ein und Sie können ihn schon mitnehmen. Allerdings sind diese Bäume häufig ziemlich teuer und die Auswahl lässt nicht selten zu wünschen übrig. Darüber hinaus wissen Sie nicht, wann Ihr Baum geschlagen wurde. Um festzustellen, ob er noch frisch ist, sollten Sie sich die Schnittstelle genau ansehen. Ist sie sehr hell, spricht dies für einen noch frischen Baum. Auch die Nadeln sollten noch harzig sein.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Weihnachtsbaum selbst im Wald zu schlagen. Fahren Sie aber auf keinen Fall auf eigene Faust in einen Wald und schlagen Sie wahllos einen Baum. Dies ist nicht erlaubt! Setzen Sie sich stattdessen mit einem lokalen Forstbetrieb in Verbindung. Dieser wird Ihnen genau sagen können, wo Sie einen Baum schlagen dürfen und welchen Preis Sie dafür zu entrichten haben. Weihnachtsbäume werden darüber hinaus auch in speziell dafür angelegten Plantagen gezüchtet. Hier haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, den Baum selbst zu schlagen. Sowohl die Bäume aus dem Wald als auch die von einer Plantage können Sie mit Wurzeln erhalten. Der Baum kann nach dem Fest dann im Garten eingepflanzt werden.
Als Werkzeug eignet sich für das Weihnachtsbaumschlagen am besten eine Handsäge. Der Umgang mit dieser ist relativ sicher, allerdings auch ein wenig anstrengend. Für größere Bäume mit einem dickeren Stamm kann auch eine Axt verwendet werden. Ihre Benutzung gestaltet sich etwas schwieriger und setzt ein wenig Übung voraus. Eine Motorsäge sollten Sie nur dann benutzen, wenn Sie im Umgang mit ihr unterwiesen wurden. Das Tragen von Schutzkleidung ist dabei Voraussetzung.
Der beste Zeitpunkt, um einen Weihnachtsbaum zu schlagen, soll übrigens der dritte Tag vor dem letzten Vollmond vor Weihnachten sein. Diese Bäume haben den Ruf, länger zu halten und ihre Nadeln erst spät zu verlieren.
Weihnachtsbaumpflege
Damit der Weihnachtsbaum lange sein grünes Nadelkleid behält, sollten Sie ihn gut pflegen. Dies beginnt schon auf dem Weg nach Hause. Möchten Sie den Baum auf dem Dach Ihres Autos transportieren, achten Sie darauf, dass er gut festgeschnürt ist. Dafür eignen sich zum Beispiel Spanngurte. Weite Strecken sollten Sie so allerdings nicht zurücklegen. Der Fahrtwind schadet dem Baum. Im Notfall können Sie ihn davor schützen, indem Sie ihn gut einwickeln. Grundsätzlich ist ein Transport im Kofferraum des Autos die sicherste Methode. Je nach Größe des Baums ist dies aber nicht möglich. Um zu verhindern, dass der Baum beim Transport beschädigt wird, lassen Sie ihn sich in ein Netz einpacken. So sparen Sie nicht nur Platz, es können auch keine Äste abknicken.
Lagern Sie den Weihnachtsbaum an einem kühlen, aber windgeschützten Ort. Terrasse, Garage oder Keller eignen sich hierfür ausgezeichnet. Auf diese Weise kann sich der Baum allmählich an die wärmeren Temperaturen im Haus gewöhnen. Das Verpackungsnetz sollte erst entfernt werden, wenn Sie den Baum aufstellen. Schneiden Sie dieses dafür von unten nach oben auf.
Der optimale Standort für den Weihnachtsbaum ist leicht auszumachen. Er gehört nicht direkt neben die Heizung und auch Zugluft sollte von ihm ferngehalten werden. Bevor Sie den Baum in einen Weihnachtsbaumständer spannen, schneiden Sie den Stamm erneut an. Zwei bis drei Zentimeter sollten dafür ausreichen. Versorgen Sie ihn regelmäßig mit Wasser, um ihn frisch zu halten. Viele Weihnachtsbaumständer sind dafür extra mit einem Wasserspeicher ausgestattet.
Bei Tannenbäumen mit Wurzeln ist es besonders wichtig, sie langsam an die wärmeren Temperaturen zu gewöhnen. Zudem sollten diese Exemplare nicht länger als sieben bis zehn Tage im Wohnzimmer stehen. Danach müssen sie sich erneut an das wechselnde Klima gewöhnen. Dann können Sie – soweit der Boden es zulässt – im Garten eingepflanzt werden.
Entsorgung von Weihnachtsbäumen
Traditionsgemäß bleibt der Weihnachtsbaum bis zum 6. Januar im Wohnzimmer stehen. Hat er ausgedient, schmücken Sie ihn komplett ab und entsorgen ihn fachgerecht. In den meisten Städten ist dies an einem bestimmten Termin mit dem Hausmüll möglich. Dazu brauchen Sie ihn nur auf die Straße zu stellen. Auch in Recyclinghöfen lassen sich Weihnachtsbäume abgeben. In manchen Gemeinden werden die Weihnachtsbäume gesammelt und im Osterfeuer verbrannt.
Alternative: Kunststoffbaum
Eine Alternative zum natürlichen Christbaum ist der Weihnachtsbaum aus Kunststoff. Tatsächlich bieten diese einige Vorteile gegenüber den traditionellen Bäumen: Sie nadeln nicht, sie sind teilweise schon geschmückt und absolut gerade und perfekt. Ihr Preis ist verhältnismäßig hoch, dafür können sie aber auch jedes Jahr aufs Neue verwendet werden. Richtige Pflanzenliebhaber wird dies alles aber nicht überzeugen können. Den charakteristischen Harz- und Waldgeruch, den die natürlichen Weihnachtsbäume verströmen, können die künstlichen Bäume nicht leisten. Der müsste dann schon aus der Dose kommen. Und ob dies für wahre Weihnachtsstimmung sorgt, ist fraglich.
Bildmaterial: © Ivan Simunik, Andreas Hermsdorf / pixelio.de
Titelbild: © skinfaxi – Fotolia.com
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