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Stein, Holz, Kunststoff? Die Vor- und Nachteile verschiedener Terrassenböden im Überblick

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Je hochwertiger der Terrassenboden, desto länger haben Sie Freude. © Photographee.eu/ stock.adobe.com

Terrassenböden aus Holz, Fliesen oder Stein kennt fast jeder. Dabei gibt es längst noch mehr Auswahl, die Terrasse zu gestalten. Warum Sie auch Aluminium und Kunstrasen in die Planung mit einbeziehen sollten, erfahren Sie hier.

Hausbau ohne Terrasse ist heutzutage nicht mehr denkbar. Längst werden Terrassen mit ihren multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten von Anfang an mit eingeplant. So dienen sie vor allem in der warmen Jahreszeit als Wohnraumerweiterung, werden von vielen mit einer Outdoorküche ausgestattet und als solche genutzt und dienen nach getaner Arbeit zudem als Ruhe- und Wellnessoasen.

Wer sich hingegen in ein altes Fachwerk- oder Bauernhaus verliebt, das keine Terrasse hat, wird nicht lange brauchen, bis er einen schönen Platz gefunden hat, an dem er eine Terrasse nach eigenen Vorstellungen bauen kann.


Die Freude an einer Terrasse hängt dabei im Wesentlichen von ihrer Beschaffenheit und Einrichtung ab. Vor allen Dingen spielt der Fußboden eine wichtige Rolle. Er ist sozusagen das Herzstück der Terrasse. Auf ihm bewegen wir uns unzählige Male über den Tag verteilt, teilweise das ganze Jahr über.

Doch was zeichnet einen guten Terrassenboden aus? Worauf sollte man bei der Auswahl der Materialien achten? Wir zeigen Ihnen hier einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile der gängigen Terrassenböden.

Der Klassiker: Holz

Echtholzdielen zählen seit vielen Jahren zu den beliebtesten Terrassenböden. Die Auswahl an verschiedenen Holzsorten ist groß: Von heimischen Hölzern wie Lärche und Eiche über Douglasie bis hin zu Tropenhölzern wie Bangkirai und Teakholz reicht das Angebot und deckt fast alle Farbwünsche ab. Wenn möglich, sollte beim Kauf auf das FSC-Prüfsiegel geachtet werden.

Vorteile

  • Sehr natürliches und wohnliches Ambiente.
  • Keine Gestaltungsgrenzen, da Holz mit fast alles Stilen kombiniert werden kann.
  • Kein Aufheizen im Sommer.
  • Ob ebenerdig oder erhöht, mit Holz sind Sie sehr flexibel, was die Höhe der Terrasse betrifft. Mit entsprechender Unterkonstruktion kann eine Holzterrasse sogar mit verschiedenen Ebenen gestaltet werden.
  • Auch wenn ein Gefälle von zwei Prozent empfohlen wird, kommt eine Holzterrasse ohne Neigung aus und kann ganz eben verlegt werden.
  • Die schöne Patina, die Holz im Laufe der Zeit bekommt, wird dadurch möglich, dass die Farbpigmente zerstört werden und das Holz so allmählich ausbleicht. Dies lässt die Terrasse schon nach kurzer Zeit einzigartig aussehen.

Nachteile

  • Seine Natürlichkeit ist gleichzeitig seine größte Schwäche. Würde man Holzdielen direkt auf dem Erdboden verlegen, würde es innerhalb kurzer Zeit vergammeln. Deshalb braucht es eine Unterkonstruktion, die Platz zum Erdreich schafft.
  • Die Unterkonstruktion muss zudem stabil und langlebig sein, damit Sie lange Freude an Ihrer Holzterrasse haben.
  • Ein weiterer Nachteil ist, dass Holzdielen nicht 100 %-ig glatt geschliffen sind und so die Gefahr besteht, sich beim Barfußlaufen einen Splitter einzutreten.
  • Des Weiteren benötigen die Holzdielen möglichst einmal im Jahr eine Pflegebehandlung bestehend aus einem Schliff und anschließender Ölung mit einem geeigneten Pflegeprodukt.
  • Holzterrassen halten nicht ewig, sondern verwittern im Laufe der Zeit. Mit der entsprechenden Pflege werden Sie dennoch viele Jahre Freude an Ihrer Holzterrasse haben.
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Miteinander kombinierte Materialien sehen toll aus. © onzon/ stock.adobe.com

Täuschend echt: WPC-Dielen

Terrassenböden aus WPC/Kunststoff bestehen in der Regel aus einem Gemisch aus Holzspänen und Kunststoff, meist Polypropylen und kommen in moderner Optik daher. Inzwischen sind sie kaum mehr von echten Holzterrassen zu unterscheiden. Weitere Infos zu den Kosten einer WPC-Terrasse finden Sie hier.

Vorteile

  • Terrassen aus Kunststoffverbund sind sehr pflegeleicht. Abschleifen und einölen entfallen hier.
  • Die meisten Terrassendielen sind sehr UV- beständig und bleichen im Gegensatz zum Holz daher nicht oder nur sehr wenig aus.
  • Aufgrund der Materialbeschaffenheit splittern die Kunststoffdielen nicht und sie können problemlos barfuß laufen.
  • Hochwertigen Kunststoffdielen mit sogenannten Vollprofilen wird zudem eine sehr lange Haltbarkeit nachgesagt. Auch soll es kaum zu Abrieb und Abnutzungsspuren kommen.

Nachteile

  • Der größte Nachteil ist, dass eine Kunststoffterrasse im Sommer mitunter sehr heiß werden kann, vor allem, wenn die Sonne längere Zeit direkt darauf scheint.
  • Auch wenn viele Kunststoffdielen echten Holzdielen inzwischen täuschend ähnlich sehen, fehlen viele Details wie Maserung und Farbverlauf, die den Holzcharakter ausmachen.
  • Fast alle Kunststoffdielen sind mit mehr oder weniger breiten Rillen ausgestattet, die zur Rutschhemmung und dem Wasserabfluss dienen. Diese können sich je nach Witterung und Umgebung im Laufe der Zeit mit Dreck zusetzen und müssten dann gereinigt werden.

Stein-, Beton- oder Keramikböden

Stein-, Beton- und Keramikböden bieten eine unglaublich große Vielfalt hinsichtlich Form, Material und Farbe. Keramikfliesen für die Terrasse gibt es mittlerweile in vielen Farben und Mustern ebenso wie Steinböden, die eine sehr individuelle Gestaltung des Terrassenbodens ermöglichen. Ob kleine Natursteine oder größere Polygonalplatten, die Möglichkeiten zur Gestaltung sind vielfältig. Selbst Betonplatten für die Terrasse kommen längst farbenfroh daher und lassen sich fast beliebig gestalten.

Vorteile

  • Stein-, Beton- und Fliesenböden sind sehr robust und langlebig.
  • Sie sind ähnlich wie Kunststoffterrassen sehr pflegeleicht und müssen so gut wie nicht gewartet werden.
  • Die enorme Farbauswahl lässt viel Spielraum zur Gestaltung verschiedener Stile wie Landhaus-Stil oder Böden nach südländischem Vorbild.

Nachteile

  • Stein- und Fliesenböden benötigen einen absolut ebenen Untergrund mit leichtem Gefälle, sonst kann es zu Pfützenbildung kommen, was dann natürlich die Sicherheit beeinträchtigt.
  • Beim Kauf der Fliesen bzw. Steinplatten sollte man unbedingt auf rutschhemmende Eigenschaften achten, damit der Steinboden bei Nässe nicht zur Schlitterpartie wird.
  • Mitunter können sich auch Steinböden bei direkter Sonneneinstrahlung aufheizen und heiß werden. Mit hellen Farben können Sie dem vorbeugen.

Aluminium: modern und vielseitig

Aluminium als Terrassenboden wird immer bekannter und beliebter. Gestaltet in Holz- oder Steinoptik, kann man auf den ersten Blick kaum einen Unterschied zu echten Stein- oder Holzböden erkennen. Die Terrasse kann man mit Aluminiumdielen oder-platten gestalten.

Vorteile

  • Aluminiumdielen sind natürlich auch sehr pflegeleicht: Fegen, wischen und sauber ist die Terrasse.
  • Dazu kommt, dass Aluminium sehr witterungsbeständig ist und Bodenfeuchte oder lang anhaltender Regen dem Material nichts anhaben können.
  • Während sich Pilze und Bakterien im Holz und auch in den Fugen von Steinböden festsetzen können, sind Aluminiumdielen da weitaus hygienischer.

Nachteile

  • Aluminiumdielen sind in der Anschaffung natürlich deutlich teurer als Holz-, Stein- oder Kunststoffdielen, zumal auch eine entsprechende Unterkonstruktion mit eingeplant werden sollte. Dafür hat man dann aber auch viele Jahre etwas davon.
  • Je nach Qualität und Verarbeitung der Aluminiumdielen oder -platten kann sich die Terrasse im Sommer auch aufheizen und sollte dementsprechend beschattet werden.

Kunstrasen – Eine sinnvolle Alternative für die Terrasse?

Während die oben genannten Terrassenböden weit verbreitet sind, ist Kunstrasen als Terrassenbelag noch relativ unbekannt. Dabei ist Kunstrasen auf der Terrasse keine schlechte Alternative zu Holz, Stein oder Kunststoff.

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Moderner Kunstrasen auf einer Dachterrasse. © YCDS/ stock.adobe.com

Moderne Kunstrasen haben kaum noch mehr was gemein mit den unansehnlichen, steifen und glänzend giftgrünen Kunstrasen von früher. Vielmehr sehen sie inzwischen aus wie echter, gepflegter Zierrasen. Möglich wird das sehr natürliche Aussehen dadurch, dass verschiedene Grüntöne zur Herstellung verwendet werden. Zudem wird kein minderwertiges Plastik mehr genommen, sondern hochwertige Kunststoffgarne.

Vorteile

  • Ein unübersehbarer Vorteil ist natürlich, dass Kunstrasen sehr pflegeleicht daherkommt, dabei aber gleichzeitig sehr gepflegt wirkt.
  • Als Terrassenbelag ist er genauso belastbar wie alle anderen Böden auch, Sie können Ihre Terrasse also ohne Einschränkungen gestalten und benutzen. Sind dennoch irgendwann mal Gebrauchsspuren zu sehen, lassen diese sich mit entsprechender Pflege auch schnell wieder beseitigen.
  • Kunstrasen ist weitaus witterungsbeständiger als beispielsweise Holz.
  • Kunstrasen eignet sich hervorragend, um alte und unansehnliche Terrassen schnell und einfach aufzuwerten.

Nachteile

  • Beim Verlegen müssen Sie beachten, dass der Unterboden eben ist und ein leichtes Gefälle aufweist oder eine Drainage eingearbeitet ist, damit das Wasser ablaufen kann. Staunässe bekommt dem Kunstrasen nämlich nicht.
  • Da Kunstrasen nicht gemäht werden muss, gibt es natürlich nicht den typische Duft gemähten Rasens im Sommer.
  • Kunstrasen sollte je nach Verschmutzung regelmäßig gereinigt werden. Das geht meist problemlos mit dem Staubsauger.

Fazit

Sicherlich wirken Terrassen aus Edelhölzern oder Marmorstein unglaublich edel und machen eine Menge her. Alle die hingegen, die es natürlich und möglichst das ganze Jahr hindurch grün mögen, sollten durchaus über Kunstrasen als Terrassenbelag nachdenken. Moderner Kunstrasen ist mit 10 bis 15 Jahren Haltbarkeit langlebig, braucht wenig Pflege und gibt der Terrasse eine schöne sommerliche Atmosphäre. Das kann vor allem im Herbst und Winter sehr reizvoll sein, wenn die Umgebung trist und grau ist.

Über den Autor

Anja

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt.

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