In der heutigen Zeit wird -besonders im Rahmen der effektiven Schädlingsbekämpfung im Garten- immer wieder empfohlen, nicht zur „Chemiekeule“ zu greifen, sondern stattdessen am besten die natürlichen Feinde der jeweiligen Schädlinge zu nutzen. Im Falle von Schnecken ist dies unter anderem die Laufente. Neben dem Legen einer beachtlichen Anzahl an Eiern sind es vor allem die Fressvorlieben der Enten, die sie bei Gartenbesitzern so beliebt machen. Klar: für Würmer und Insekten können sich fast alle Entenarten begeistern. Diese spezielle jedoch liebt unter anderem auch Schnecken. Egal, ob Schnirkel- oder Nacktschnecke. Die Haltung der Enten erfordert jedoch einige Vorkehrungen und ist nicht immer in artgerechter Weise umzusetzen. Hier gilt es, abzuwägen.
Laufenten als natürliche Fressfeinde
Laufenten fressen nicht nur sehr gern Schnecken, sondern düngen durch ihre Exkremente auch noch den Garten. Besser geht es nicht, oder?
Bei aller Begeisterung muss jedoch auch festgehalten werden, dass es außerordentlich wichtig ist, die Tiere auch wirklich artgerecht zu halten und nicht nur auf den eigenen Vorteil, einen schneckenfreien Garten, bedacht zu sein. Laufenten stellen in diesem Zusammenhang mittlere bis hohe Anforderungen. So ist es unter anderem wichtig:
- den Tieren ausreichend Platz zu bieten
- einen Teich auf dem betreffenden Grundstück anzubieten
- zusätzlich zum natürlichen, stehenden Gewässer auch Wannen aufzustellen
- einen Stall zu bauen, in dem die Enten wiederum vor IHREN Feinden geschützt schlafen können und nicht frieren.
Das Grundstück muss jedoch nicht überdurchschnittlich hoch umzäunt werden, da die Enten ohnehin nicht gern fliegen.
Aufgrund der teilweise doch recht anspruchsvollen Haltung der Laufenten haben sich viele Interessenten in der Vergangenheit dazu entschlossen, die Enten zu mieten. Dies bietet unter anderem den Vorteil, dass die Tiere ohnehin nicht viel Zeit auf Ihrem Grundstück verbringen und Sie beispielsweise oftmals unter anderem auf den besagten Teich oder eine Unterkunft für die Nacht verzichten können. Das Aufstellen der Wannen ist hier in der Regel vollkommen ausreichend.
Nach spätestens vier Tagen ist in den meisten Fällen ein deutlicher Rückgang der Schneckenplage ausfindig zu machen.
Ja oder nein? – Ist der Einsatz von Laufenten gegen Schnecken sinnvoll?
Hierbei handelt es sich um eine Frage, die auch nach Meinung professioneller Gärtner nicht eindeutig beantwortet werden kann.
Die Vorteile der Laufente beziehen sich vor allem auf den Faktor der Effektivität im Mix mit der natürlichen Bekämpfung der Schnecken. Auf der Negativseite des Einsatzes der Enten sind hier jedoch vor allem die teilweise fordernden Haltungsbedingungen und die Tatsache zu verzeichnen, dass einige Gärtner darunter zu leiden hatten, dass die Enten eben nicht ausschließlich die Schnecken, sondern auch die anderen Pflanzen im Garten angriffen.
Die Antwort auf die Frage, inwieweit es also sinnvoll ist, Laufenten gegen Schnecken einzusetzen, kann nicht standardisiert beantwortet werden. Hier spielen viele Faktoren eine tragende Rolle. Wer jedoch im Allgemeinen dazu bereit ist, für eine artgerechte Haltung zu sorgen und vielleicht bestimmte Bereiche, wie Beete und Co., zusätzlich abzuzäunen und wiederum vor den Enten zu schützen, hat mit dem Einsatz dieser Tiere sicherlich die Möglichkeit, eine sinnvolle und natürliche Form der Schädlingsbekämpfung zu nutzen.
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Diese Enten mögen zwar irgendwie nützlich sein, doch der Nachbar ist auf dieses Geschrei, insbesondere der Erpel, nicht erfreut.