Gartengestaltung

Zeitgemäße Gartenkonzepte: Von Naturstein bis zu Recycling und Re-use

Zeitgemäße Gartenkonzepte: Von Naturstein bis zu Recycling und Re-use
Foto: BGL. - Im Garten gibt es einen anhaltenden Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit und Natürlichkeit: Naturmaterialien, Dachbegrünung, Brauchwassersysteme, Schaffung von Lebensraum für Tiere u.v.m.

Recycling, Upcycling und Re-use spielen in der heutigen Zeit in der Gartengestaltung eine große Rolle. Denn so lassen sich nicht nur Geld sparen, sondern auch Ressourcen schonen.

“Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung”, schrieb Heraklit schon im fünften Jahrhundert vor Christus und hat dabei vermutlich noch nicht an die Geschwindigkeit gedacht, mit der sich heute neue Trends und Moden abwechseln. Der Wandel muss aber nicht immer schlecht sein, vor allem die langfristigen Entwicklungen von Branchen und Technologien sind meist eher positiv als kritisch zu bewerten. Dr. Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) nennt als Beispiel den Bereich Wohnen und Garten: “Wir sehen einen anhaltenden Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Natürlichkeit, der auch zu einer neuen Ästhetik führt. Private Gärten sind heute ökologisch wertvolle Lebensräume, die nicht nur Naturerfahrung und Erholung bieten, sondern auch direkt und indirekt zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Klimaanpassung beitragen.”

Gestalten mit Naturstein

Zeitgemäße Gartenkonzepte: Von Naturstein bis zu Recycling und Re-use
Foto: BGL. – Bei dieser Gartengestaltung wird aus Naturstein ein Bachlauf mit Brücke angelegt, der Regenwasser sammelt und bei Bedarf für die Bewässerung der Beete genutzt werden kann.

Insbesondere zur Schaffung langlebiger und naturnaher Außenanlagen erlebt Naturstein eine Renaissance: Je nach Verwendungszweck und auch je nach regionaler Verfügbarkeit kommt eine große Vielfalt an Natursteinen infrage. Ob Granit, Basalt, Porphyr oder Travertin, ob Gneis, Sand- oder Kalkstein, je nach gewünschter Optik und Funktion lassen sich verschiedenste Materialien verwenden und miteinander kombinieren.


Die Profis für Garten und Landschaft kennen die lokale und regionale Verfügbarkeit und verfügen über die Techniken zur Verarbeitung von Naturstein. Dr. Michael Henze: “Wir empfehlen Verbraucherinnen und Verbrauchern Natursteine, weil sie äußerst widerstandsfähig sind gegen Witterungseinflüsse und UV-Strahlung, aber auch, weil sie einen geringen CO₂-Fußabdruck haben und sich sehr gut in ökologische Gartenkonzepte einfügen.” Insbesondere für Trockenmauern, Gartentreppen, als Teichrandbefestigung oder zur Böschungssicherung kleiner Wasserläufe bewährt sich Naturstein als langlebiges und mit zunehmendem Alter immer schöneres Material. Auch zur Pflasterung von Terrassen und Gartenwegen kommt immer öfter Naturstein zum Einsatz, wobei die Fugen wasserdurchlässig bleiben: Gut geplant und fachgerecht eingebaut, entstehen so dauerhafte und ganzjährig nutzbare Gartenräume.

Wiederverwendung gebrauchter Materialien

Zeitgemäße Gartenkonzepte: Von Naturstein bis zu Recycling und Re-use
Foto: BGL. – Auch zur Pflasterung von Gartenwegen kommt immer öfter Naturstein zum Einsatz: Gut geplant und fachgerecht eingebaut, entstehen so dauerhafte und ganzjährig nutzbare Gartenräume.

Naturstein ist wiederverwertbar, das wussten schon die Römer. Manches alte Gemäuer, das wir heute sehen, besteht aus Steinen, die schon einmal zur Befestigung von Straßen, Mauern oder Brücken verwendet wurden. Auch bei der Gartengestaltung wird immer öfter auf die Nutzung von gebrauchten Materialien gesetzt. Dr. Michael Henze: “Viele Verbraucherinnen und Verbraucher fragen sogar gezielt nach Recycling-Baustoffen. Ob als Unterbau zur Befestigung der Einfahrt oder tatsächlich als Wegbelag kommen auf Wunsch gebrauchte Natursteine oder aufbereitete Materialien infrage. So lassen sich Ressourcen schonen, Abfall reduzieren und nicht zuletzt Kosten sparen.”

Das Recycling von Reststoffen bezieht sich beispielsweise auch auf Materialien zur Bodenverbesserung. Viele Garten- und Landschaftsbaubetriebe verwenden aus Klimaschutzgründen nur torffreie Substrate und setzen auf gütegesicherte Komposterden. Auch aus mineralischen Bauabfällen, beispielsweise gebrauchten Betonpflastersteinen, lassen sich verwertbare Materialien herstellen. Je nach Verwendungszweck kann Kiessand, Betongranulat oder auch gemischtes Abbruchgranulat dazu beitragen, Ressourcen zu sparen und negative Umweltauswirkungen und Belastungen zu verringern.

Wasser ist wertvoll

Zeitgemäße Gartenkonzepte: Von Naturstein bis zu Recycling und Re-use
Zisternen schonen den Geldbeutel – © jockermax3d / stock.adobe.com

Das Lebenselixier Wasser bietet das beste Beispiel für effiziente Aufbereitung und Wiederverwendung. Galt es noch vor wenigen Jahren als richtig, das Regenwasser möglichst schnell in die Kanalisation abzuleiten, gewinnt heute die Versickerung und Regenwassernutzung vor Ort an Bedeutung. Dr. Michael Henze: “Im Neubau werden heute immer öfter Brauchwassersysteme vorgesehen, weil sie ökologische und finanzielle Vorteile haben. Aber auch in bestehenden Baugebieten kommen längst Instrumente einer nachhaltigen Wasserwirtschaft zum Tragen. Der Einbau von Zisternen bzw. die Nutzung einer Regentonne zur Gartenbewässerung, die nachträgliche Anlage eines Gartenteichs oder die Regenrückhaltung durch Dach- und Fassadenbegrünung sind wirksame Beiträge zur Klimaanpassung und schonen gleichzeitig den Geldbeutel.”

Weitere Informationen zu Nachhaltigkeitsaspekten im Garten und die Kontaktdaten zu Garten- und Landschaftsbaubetrieben in Ihrer Nähe gibt es auf www.mein-traumgarten.de.

Quelle: BGL

Über den Autor

Mandy

Mit Haus am See und gaaaaanz viel Garten und Natur drumherum, erlebe ich täglich "meine" Pflanzenwelten und kann diese zu allen vier Jahreszeiten genießen.

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