Gartenpraxis

8 Tipps für größere Erträge im Hobbygarten

Tipps für mehr Ertrag im Hobbygarten
Erfolgreicher Hobbygarten: Profitieren Sie von unseren Ertrag steigernden Tipps! © Cherries / stock.adobe.com

In diesem Artikel gebe ich Ihnen Tipps zum Selbstanbau von Lebensmitteln und zeige Lösungen für verschiedene Anbausituationen.

Sich selbst mit von Hand aufgezogenem Gemüse und frischem Obst zu versorgen, ist ein toller neuer Trend. Und so wundert es nicht, dass sich viele Menschen hierzulande inzwischen als Hobbygärtnerinnen und -gärtner verstehen, die beherzt die Ärmel hochkrempeln und sich leidenschaftlich um ihre Aussaat kümmern, um eines Tages eine frische Ernte einzufahren. Die Gründe dafür sind vielfältig.

So kann man auf chemische Düngemittel verzichten und biologisch verträglich anbauen, weiß genau, woher die Nahrung kommt und ist zudem unabhängiger von den gerade verfügbaren Produkten und herrschenden Marktpreisen. Während für die einen dabei die finanziellen Vorteile im Vordergrund stehen, geht es für andere vermehrt darum, sich dank der eigens gezogenen Nahrungsmittel besser und gesünder zu ernähren. Eines haben all die fleißigen Hände allerdings gemeinsam – ihr Einsatz soll sich lohnen! Denn wer sich das ganze Jahr über hingebungsvoll um seine Setzlinge kümmert, sie wässert und pflegt, möchte dafür selbstverständlich auch mit einem sehenswerten Ergebnis belohnt werden. Daher kommen allerlei Tricks zum Tragen, um den Ertrag zu steigern.


Sei es, dass man einen Komposter verwendet, um dem Boden wichtige Nährstoffe zurückzugeben oder empfindliche Jungpflanzen im Mini Gewächshaus in den eigenen vier Wänden großzieht, um sie vor der Witterung zu schützen. Dies sind nur zwei von vielen hilfreichen Empfehlungen, mit deren Hilfe der Hobbygarten zur wahren Freude wird. Wir wollen daher klären, was darüber hinaus noch aktiv unternommen werden kann.

Lebensmittel selbst anbauen – aber wo?

Möglichkeiten gibt es zuhauf, um Gemüsebeete anzulegen oder ein paar Beeren zu ziehen. Idealerweise ist das eigene Grundstück groß genug, um ein sonniges Eckchen hierfür zu nutzen. Alternativ kann man sich aber auch kleine Gärten in einer Gemeinschaftsanlage mieten, die gleichzeitig als perfektes Sommerdomizil zum Grillen und Spielen im Freien dienen – besonders für alle, die mitten in der Stadt wohnen und sich nach etwas Landleben sehnen.

Doch auch, wer keinerlei Gartenfläche zur Verfügung hat, braucht deswegen nicht gänzlich auf den Selbstanbau zu verzichten. Gemüsesorten wie Gurken, Zucchini, Tomaten oder Paprika beispielsweise lassen sich ebenso gut in Töpfen großziehen, die man auf Balkon oder Terrasse platziert. Selbst der Innenhof eines Mehrfamilienhauses kann dafür genutzt werden, solange eben ausreichend Sonne dorthin gelangt, da Wärme ein entscheidender Faktor ist.

Ob man Pflanzkübel oder ein rückenschonendes Hochbeet nutzt, das mit besonders fruchtbarer Erde befüllt wird und sich sozusagen selbst reguliert, bleibt jedem selbst überlassen.

Wie sich der Ertrag deutlich steigern lässt

Mischkultur im Hochbeet
Mischkultur lässt sich auch im Hochbeet unsetzen | © dima_pics / stock.adobe.com

Ganz unabhängig vom gewählten Standort lässt sich unter Berücksichtigung einiger entscheidender Regeln dafür sorgen, dass sich das Gärtnern am Ende auch wirklich auszahlt. Dazu sollten am besten die folgenden acht Empfehlungen eingehalten werden.

1. Setzlingen die geeignete Umgebung bieten

Jede Pflanze stellt bestimmte Anforderungen an die Licht- und Temperaturverhältnisse, die man nicht einfach ignorieren darf. Tropisches Obst wird bei uns aus diesem Grund nicht gedeihen, man sollte sich also gleich darauf konzentrieren, was der heimische Boden schon immer hervorgebracht hat.

Also am besten erst einmal informieren, welche Pflanze welche Bedingungen benötigt oder was ihr umgekehrt schaden könnte (z.B. zu starker Bodenfrost). Zu den idealen Wachstumsbedingungen zählt auch die Auswahl geeigneter Gefäße, die ausreichend Platz für das Wurzelwerk lassen, sofern die Saat nicht ohnehin im Beet ausgebracht wird.

2. Besonders ertragreiche, platzsparende Sorten auswählen

Obwohl dies naheliegend klingt, entscheiden sich doch viele Hobbygärtner und -gärtnerinnen lieber für ungewöhnliche Sorten, die beim Nachbarn nicht wachsen. Diese mögen den eigenen Speiseplan zwar aufwerten, bringen jedoch längst nicht so viel Ernte ein. Besser setzt man daher auf Grünkohl, Zwiebeln, Tomaten oder Lauch.

Alles, was sich ohne große Mühen aufziehen lässt, nicht allzu wetterempfindlich ist und nacheinander mehrmals abgeerntet werden kann, ist hierbei die ideale Wahl. Je mehr Pflanzen auf begrenztem Bodenplatz angebaut werden können, desto höher ist letztlich logischerweise der Gesamtertrag. Daher macht es zudem Sinn, Bodendecker wie Zucchini neben hochwachsenden Pflanzen wie Stangenbohnen einzubringen, um jede Ecke des Beets gut auszunutzen. Besonders schnell wachsen zudem Mangold und Spinat.

3. Auf die ideale Anbau-Kombination achten

Doch nicht nur aus Platzgründen machen manche Kombinationen besonders viel Sinn. Wer auf eine gelungene Mischkultur achtet, sorgt auch dafür, dass sich die benachbarten Sorten gegenseitig guttun, weil sie Schädlinge voneinander fernhalten oder auf ganz unterschiedliche Nährstoffe des Bodens angewiesen sind und sich hierbei perfekt ergänzen. Solche geeigneten Kombinationen sind unter anderem Rettiche mit Erbsen, Spinat mit Pastinaken oder auch Kohl mit Karotten. Mithilfe von Online-Tabellen kann man sich geeignete Mischkulturen aufzeigen lassen und daraufhin einen Anbauplan anlegen.

4. Die richtige Fruchtfolge beachten

Pflegt man diesen Anbauplan verlässlich über die Jahre, so lässt sich eine vernünftige Fruchtfolge berücksichtigen, dank derer der Boden viel weniger Dünger benötigt. Denn jede Vorfrucht hinterlässt gewisse Nährstoffe im Boden, von der die nächste Saat optimal profitieren kann. Auch zu Fruchtfolgen findet man jede Menge Expertentipps im Netz.

5. Rankhilfen direkt zu Beginn anbringen

Ein kleiner Trick mit großer Wirkung. Denn werden die Kletterstangen für Bohnen, Tomaten und Co. erst dann im Boden befestigt, wenn das Pflänzchen groß genug ist, um gen Himmel zu wachsen, zerstört man beim Anbringen häufig das zarte Wurzelwerk im Boden und richtet damit unnötigen Schaden an, der sich negativ auf die Ernte auswirkt.

6. Alles zu seiner Zeit

Ungeduld ist der größte Feind beim Gärtnern. Als Faustregel gilt daher, die vorgezogenen Setzlinge frühestens ab Mitte Mai ins Beet umzusiedeln, wenn keine Gefahr mehr durch riskanten Nachtfrost droht. Die empfohlenen Saatzeiten sollten in jedem Fall immer genau eingehalten werden.

7. Wässern im richtigen Maß

Selbstverständlich brauchen die Pflanzen regelmäßig Wasser – nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel. Das richtige Maß an Wasser zu finden, kann etwas Übung erfordern. Wer sich unsicher ist, greift auf Hilfsmittel wie einen Gießtrichter im Boden zurück. Weiterhin darf keine Staunässe entstehen, weshalb Pflanzkübel unbedingt Abflusslöcher benötigen.

8. Die Bodenqualität nachhaltig verbessern

Neben Sonnenschein benötigen die jungen Pflanzen, insbesondere einen gesunden Boden. Wird Kompost auf die Erde aufgebracht, gibt dieser ihr verlorene Nährstoffe zurück und verbessert zugleich die Belüftung, was ihre Qualität deutlich anhebt.

Zusätzlicher Bio-Dünger kann ebenfalls helfen, den Ertrag zu steigern. Daher sollte der Mineralstoffgehalt des Bodens schon beim Ausbringen der Setzlinge mit einem organischen Produkt nachhaltig unterstützt werden.

Über den Autor

Dagmar Dittfeld

Seit über 10 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.net aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse.

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Seit über 10 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.net aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse.