Garten im Winter

Der Garten im Winter – ein kleiner Ratgeber

Gestaltung des Gartens im Winter

Obwohl die kalte Jahreszeit nicht zur gärtnerischen Hochsaison zählt, gibt es dennoch zahlreiche Gartenarbeiten im Winter, an die Sie denken sollten. Erfahrene Gärtner wissen: Je mehr Sie im Winter vorbereiten, umso weniger müssen Sie im Frühjahr tun. Zusätzlich finden Sie in diesem kleinen Wintergarten Ratgeber zahlreiche Tipps, wie Ihr Garten auch bei trübem Wetter und eiskalten Temperaturen lebendig und freundlich wirkt.

1. Wirkungsvolle Winterromantik im Ziergarten

Sobald die Temperaturen nachts unter Null sinken, stellen viele Gartenliebhaber fest, dass die ein oder andere Ecke Ihres Domizils eher trist anstatt romantisch winterlich wirkt. Dabei ist es so einfach, mit wenigen gärtnerischen und dekorativen Tricks, den Garten winterschön zu gestalten.


1.1 Auf Immergrünes setzen

Gärten gehören für viele Menschen zu den ganz besonderen Plätzen im ihrem Leben und zeigen in ihrer Gestaltung oftmals ihren ganz eigenen Charakter. Damit dieser auch in den Wintermonaten sichtbar wird, empfiehlt es sich immergrüne Akzente in Form von Buchsbäumchen oder -hecken zu setzen. Gemeinsam mit

  • großen Bäumen,
  • Nadelhölzern,
  • immergrünen Bodendeckern (Golderdbeere, Kleines Immergrün)
  • und Efeu berankten Mauern

verleihen sie Ihrem Garten ein zuversichtliches und frisches Gesicht. Symmetrische Heckenformen lassen dabei auch bei einer dicken Schneedecke, die Struktur Ihres Gartens erkennen.

1.2. Spannendes Sommergrün und dekorative Baumrinden

Dass verwelktes Sommergrün ebenso faszinierend sein kann, wie immergrüne Pflanzen, beweisen unter anderem Buchenhecken sowie verschiedene Stauden und Ziergräser. Die vertrockneten Blätter, Samenstände und Stängel wirken im Winter sehr attraktiv und schützen darüber hinaus die Mutterpflanze vor Frostschäden.

Ebenso interessant erweisen sich Bäume mit dekorativer Rinde. So kommt zum Beispiel bei zahlreichen Ahorn-Sorten die wirkungsvolle Rindenstruktur erst im winterlichen Garten richtig zu Geltung. Die heimische Sandbirke zählt ebenfalls zu den Bäumen, deren Rinde bei Schnee und Eis hervorsticht.

1.3. Blüten und Beeren als Akzente

Blüten im Winter? Ja, es gibt durchaus einige Pflanzen, die ihrem Garten im Winter eine blumige Ausstrahlung schenken. Bei (milden) Wintern blühen beispielsweise:

  • verschiedene Zaubernuss-Sorten (auch Hexenhasel genannt),
  • der Winter-Schneeball,
  • der echte Jasmin,
  • sowie die Christrose, Lenzrose und der Nieswurz.

Für blühende, spätwinterliche Frühjahrsboten sollten Sie im Herbst daran denken, Zwiebel- und Knollenpflanzen zu setzen. Zu ihnen gehören neben dem Schneeglöckchen und dem Krokus auch das Alpenveilchen.

Weitere Farbakzente können Sie in Ihrem Garten mit verschiedenen Beeren, Strauchrosen sowie Zierapfelsorten kreieren. Dies freut auch die Vögel, die die Beeren praktischerweise erst nach längeren Frostphasen als genießbar empfinden.

2. Der Nutz- und Küchengarten: Gartenarbeiten im Winter

Wer auch in den kommenden Sommer- und Herbstsaisons reichlich Obst von den eigenen Obstbäumen ernten möchte, der sollte unbedingt an den richtigen Schnitt denken. Dies gibt den Obstbäumen nicht nur die passende Form, sondern schützt sie auch vor Überalterung. Die kalte Jahreszeit ist dafür die passende Gelegenheit.

Was für die traditionellen Obstbäume gilt, ist auch bei anderen Pflanzen im Nutzgarten zu bedenken. So empfiehlt es sich im Winter bei Haselnüssen einen sogenannten Auslichtungsschnitt vorzunehmen. Dafür werden alle älteren Triebe im Inneren der Haselnuss sowie unerwünschte Bodentriebe entfernt, um weiterhin einen hohen Ernteertrag zu sichern. Heidelbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren können ebenfalls von einem Schnitt bei kalten Temperaturen profitieren. Sie erhalten so einerseits eine neue Form und können sich andererseits besser vor Krankheitserregern, wie Pilzen, schützen. Bei der Brombeere sollte der Rückschnitt jedoch eher im Spätwinter erfolgen, da die alten Triebe wirksam gegen Frostschäden sind.

Um Risse in den Rinden aufgrund hoher Temperaturschwankungen und winterlicher Sonneneinstrahlung zu verhindern, ist es sinnvoll, Obstbäume mit einem Kalkanstrich zu versehen und Weinreben, Kiwis und Aprikosen mit einem Sonnenschutz aus Jute- und Vliesstoff abzudecken.

Nach der Ernte des restlichen Wintergemüses sollten Sie trockene Wintertage nutzen, um die Gemüsebeete umzugraben. Dies erleichtert Ihnen die Arbeit im Frühjahr. Kälteunempfindliche Saatarten, wie Palerbsen, Puffbohnen oder bestimmte Spinatsorten können Sie ebenfalls schon pflanzen, wenn der Boden ausreichend trocken ist. Für alle anderen Samen und Saatgutreste gilt: Lagern Sie Ihre Blumen- und Gemüsesamen stets kühl und trocken. Nur so bleiben sie für etwa zwei bis drei Jahre keimfähig.
Die bleibende Freizeit können Sie im Sinne Ihres Obst- und Gemüsekartens nutzen, indem Sie in Gartenratgebern schmökern und schon die ein oder andere Idee für die Anlage der Beete in der neuen Gartensaison sammeln.

3. Tipps zum Überwintern

Einige Beet-, Kübel- und Zimmerpflanzen brauchen im Winter eine besondere Behandlung, um die kalten bzw. teilweise überheizten Wochen gesund zu überstehen. Einige Pflanzen, wie Klivien, müssen beispielsweise vor Frost geschützt werden. Im Gegenzug benötigen sie aber dennoch eine Kältephase (ca. 10 Grad Celsius), um im kommenden Jahr erneut zu blühen.

Für Kakteen gelten ebenfalls spezielle Überwinterungsregeln. So sollten sie während der Winterzeit nicht gegossen werden, um Fäulnis zu vermeiden. Bromelien und Nestfarne sind hingegen einmal die Woche in handwarmes Wasser einzutauchen. Der Wurzelfäule durch stehendes Gießwasser ist unbedingt vorzubeugen.

Neben der Rücksicht auf die verschiedenen Gießgewohnheiten der einzelnen, pflanzlichen Wintergäste ist es wichtig, regelmäßig nach eventuellen Schädlingen zu suchen, um die Pflanzen gesund durch den Winter zu bringen. In Wintergärten mit Fußbodenheizung sollten Sie zusätzlich darauf achten, dass die Töpfe nicht zu warm werden. Eine isolierende Styroporplatte unter den Töpfen kann dieser Gefahr vorbeugen.

Wer nach der Weihnachtssaison die Weihnachtssterne gern behalten möchte, der kann diese nach dem Winter auch “übersommern”. Dafür müssen Sie nur die Triebe zurückschneiden und ihn im Topf und später im Beet liebevoll pflegen.

4. Den Garten im Winter einfach genießen

Gönnen Sie sich trotz der zahlreichen Gartenarbeiten im Winter ausreichend Entspannungsmomente in Ihrem Gartendomizil und freuen Sie sich an der winterlichen Natur. Sie werden staunen, was sich im Winter in Ihrem Garten alles ereignet. Und wenn Sie doch noch etwas mehr Vielfalt in Ihrem Garten wünschen. Mit artgerechten Vogelfutterstationen bringen Sie zusätzlich Leben in die winterliche Ruhe.

Bildnachweis: © S.H.exclusiv – Fotolia.com

Über den Autor

Ringo Dühmke

2009 aufs Land gezogen und seitdem mit Hof, Garten und Katze zwischen Stauden und Obststräuchern aufgeblüht.

2 Kommentare

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  • Vielen Dank für diesen informativen Beitrag zum Thema Gartenpflege im Winter. Es ist wichtig, auf die Gartenarbeiten im Winter zu achten, damit die Pflanzen im kommenden Sommer viele Früchte wachsen lassen. Sie vor dem Frost zu schützen aber gleichzeitig einer notwendigen Kältephase auszusetzen, stellt dabei einen wichtigen Punkt dar.

  • Toller Beitrag zum Thema Garten im Winter. Es ist wichtig, dass man an gewisse Gartenarbeiten im Winter denkt, die hier sehr verständlich formuliert wurden. Insbesondere finde ich den Tipps mit den blühenden Winterpflanzen sehr gut, wie z.B. die Hexenhasel. Derzeit bin ich damit beschäftigt, einen Ansprechpartner für Erdarbeiten zu finden, um im Frühling einen kleinen Teich im Garten anzulegen.