Schädlinge im eigenen Garten sind für viele Gartenbesitzer und Kleingärtner eine der schlimmsten Vorstellungen. Zu Recht, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn die ganze investierte Arbeit dank einiger unwillkommener Gäste zu Nichte ist. Doch welche Schädlinge gibt es und wie kann gegen diese vorgegangen werden?
Die häufigsten Gartenschädlinge und Ihre Folgen
Die Liste der schädlichen Gartenbewohner ist lang, genau wie die unerwünschten Folgen ihres Befalls.
- Wühlmäuse: Sie zerfressen Wurzeln, Baumrinden und Gemüse bei Ihrem Weg durch das gesamte Erdreich.
- Dickmaulrüssler: Dieser nachtaktive Käfer zerfrisst schnell die Triebe, Knospen und Blätter aller Pflanzen. Die Larven zerfressen Wurzeln.
- Schnecken: Pflanzen und die Erträge des Obst- oder Gemüsebeetes fallen ihnen zum Opfer.
- Maulwürfe: Nützlich, aber unschöne Erdhügel durch Zerwühlen.
- Blattläuse: Pflanzen werden stark geschwächt, ausgesaugt und sterben
Vorbeugen durch richtige Bepflanzung und natürliche Feinde
Wer dem Befall von Schädlingen entgegenwirken möchte, kann dies durch eine gut geplante Bepflanzung des Gartens erreichen. Gegen Schnecken hilft beispielsweise die Verpflanzung von stark riechenden Kräutern wie Lavendel oder Thymian. Auch dickblättrige Pflanzen wie die Fetthenne sind sehr effektiv zur Vertreibung von Schnecken. Die zu schützenden Pflanzen können in einem Hochbeet verpflanzt werden, welches mit Schneckenblech aus Kupfer gegen hochkriechende Schnecken geschützt werden kann. Der Vorteil eines Hochbeetes ist der vielseitige Schutz, denn auch Wühlmäuse oder Maulwürfe haben bei Hochbeeten kaum eine Chance. Gegen Befall “von unten” gibt es vielfältige Drahtlösungen für das Erdreich. So können Wurzeln, Knollen und Zwiebeln mit speziellen Kunststoffgefäßen oder Drahtkörben vor Fressbefall sehr gut geschützt werden. Eine clevere Bepflanzung schützt übrigens auch vor Blattläusen, denn diese meiden Lavendel. Wer Lavendel zwischen zu schützende Pflanzen setzt, hat schon viel getan um dem Blattlausbefall vorzubeugen. Ein weiterer natürlicher Weg ist das Fördern von natürlichen Feinden der Schädlinge. Das Anschaffen einer indischen Laufente hilft gegen die Schneckenplage, der Marienkäfer gegen Blattläuse und Fadenwürmer (Nematoden) zerfressen die Larven des Dickmaulrüsslers.
Obacht: Natur- , Tier- und Artenschutzgesetze
Falls eine gut durchdachte Bepflanzung nicht hilft, bleibt mitunter nur der Weg zur Chemiekeule. Dabei gilt es aber einiges zu beachten. Einige Tierarten wie der Maulwurf stehen unter Naturschutz und dürfen nicht derartig bekämpft werden. Auch das Jagdrecht untersagt in einigen Bundesländern das Verfolgen bestimmter Tierarten. Daher ist es Ratsam vor dem Ergreifen eigener Maßnahmen zunächst erst einmal verlässliche Informationen zur Schädlingsbekämpfung einzuholen.
Neben Onlineratgebern bieten hierfür auch eine Reihe von Portalen, Fachliteratur oder auch Informationscenter beim Bürgerservice der Städte gute Anlaufstellen
Das beliebte Schneckenkorn beispielsweise ist für viele andere Tierarten auch giftig und kann eine Katze oder Hund gefährlich schädigen. §1 des Tierschutzgesetzes besagt, dass keinem Tier unnötiges Leid oder Schmerz zugefügt werden darf. Besonders bei Wirbeltieren ist ein Agieren gegen den Tierschutz eine relevante Straftat. In jedem Bundesland existieren unterschiedliche Schädlingsbekämpfungsverordnungen, die auch Benennen welche Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden dürfen.
Wann zum Fachmann?
Immer dann wenn der Befall zu stark, oder es sich um meldepflichtige Schädlinge wie Holzbock oder den gefürchteten Eichenprozessionsspinner handelt, ist die Zuhilfenahme eines Experten ratsam. Mitunter werden Schädlinge auch falsch identifiziert und dadurch falsch bekämpft, auch haben nicht alle Gärtner die nötige Zeit aktiv gegen Schädlinge vorzugehen. In all diesen Fällen ist ein fachkundiger Schädlingsbekämpfer der beste Ansprechpartner.
Titelbild © Gina Sanders – Fotolia.com
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