Schwarze, abgestorbene Knospen am Rhododendron sind wirklich ärgerlich und sorgen oft für Verwirrung. Was aussieht wie ein Frostschaden, ist eigentlich das Werk eines Schädlings.
Allgemeine Infos zur Rhododendronzikade
Die Rhododendronzikade ist ein Schädling, der aus Nordamerika über Großbritannien nach Mitteleuropa gelangt ist. Sie erreicht eine Körpergröße von bis zu neun Millimetern und ist mit ihrer farbenfrohen Körperfärbung unverwechselbar. Die Tiere leben überall, wo häufig Rhododendron angepflanzt wird, so zum Beispiel in Parks, auf Friedhöfen und in Gärten. Die Tiere zeigen sich beim Sonnen in großer Zahl auf der Oberseite der Blätter und verstecken sich bei Gefahr an der Blattunterseite. Pro Jahr bringt die Art eine Generation hervor.
Die Zikade an sich richtet an der Pflanze keinen großen Schaden an. Mit ihrem Saug-Schnitt-Werkzeug ernähren sich die Tiere vom Pflanzensaft der Rhododendren. Dies hinterlässt Flecken auf den Blättern oder Blattfall, wenn die Zikaden gehäuft auftreten. Das eigentliche Problem ist jedoch ein Pilz, den die Zikade bei ihrer Eiablage überträgt.
Die Pilzübertragung als maßgeblicher Faktor
Es ist nicht der Schädling, der die Knospen des Rhododendrons absterben lässt, sondern ein Pilz, den die weibliche Zikade am Körper trägt und bei der Eiablage auf die Knospen überträgt. Die Zikade legt genau ein Ei im Spätsommer und Herbst in die Knospen der Pflanze. Dafür schneidet sie kleine Schlitze in die Knospenschuppen. Die Pilzsporen auf ihrem Körper werden dabei in die verwundete Knospe eingetragen. Weil der Pilz dort beste Lebensbedingungen vorfindet, kann er sich gut ausbreiten. Der Schaden wird allerdings erst im Frühjahr sichtbar, wenn die Knospen nicht austreiben, sondern über den Winter schwarz geworden sind und schließlich absterben. Der Pilz kann sogar in die Zweige eindringen und der Pflanze so nachhaltig schaden.
Sollten Sie an Ihrem Rhododendron also schwarze, mumifizierte Knospen vorfinden, aus denen der Pilz mit circa 2 mm langen Härchen herausragt, dann können Sie sich sicher sein, dass es sich um den Pilz der Rhododendronzikade und nicht um Frostschäden oder andere Pilzerkrankungen handelt.
Was Sie jetzt tun können
Fest steht: den Pilz können Sie nicht mehr bekämpfen. Zupfen Sie die abgestorbenen Knospen im April vor der Schlupfzeit der Zikade ab und entsorgen Sie sie unbedingt im Hausmüll. Auf keinen Fall sollten Sie die Knospen hängen oder auf den Boden fallen lassen und auch nicht kompostieren. Sie müssen also vorbeugend gegen den Pilz der Zikade vorgehen. Die Larven schlüpfen Ende April und sammeln sich auf den Unterseiten der Blätter. Untersuchen Sie während dieser Zeit also regelmäßig die Blattunterseiten.
Die Rhododendronzikade bekämpfen
Erwachsene Rhododendronzikaden sind sehr resistent gegen Präparate. Es ist also ratsam, bereits im Mai gegen die Larven vorzugehen. Hierbei eignen sich oft nur chemische Mittel, vergessen Sie nicht, vor allem die Blattunterseite gründlich zu besprühen. Auch die Hinzugabe von ein paar Tropfen Geschirrspülmittel kann helfen.Erwachsene Tiere sind flink und am besten in den frühen Morgenstunden zu bekämpfen, denn dann sind sie wegen der nächtlichen Kälte noch unbeweglich. Sie können auch klebrige Gelbtafeln in ihren Strauch hängen. Diese sind zwar insektizidfrei, locken aber nicht nur Zikaden, sondern auch nützliche Insekten an.
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