Blattläuse sind ungebetene Gäste und oft das Todesurteil für eine Pflanze, denn sie sind ohne Hilfe nur schwer wieder loszuwerden. Hier vorzeitig zu verzweifeln, ist jedoch in der Regel vollkommen unnötig, denn es gibt zahlreiche hilfreiche Hausmittel, die noch dazu ganz ohne Chemie auskommen. Doch zunächst müssen Sie ihren Feind unter die Lupe nehmen und den Grund für das Erscheinen generell herausfinden, damit Sie danach langfristig Ruhe haben und sich Ihre Pflanze von dem Schädlingsangriff erholen kann.
Woran erkennen Sie Blattläuse?
Blattläuse sind kleine Insekten. Sie sind nur wenige Millimeter groß und können, je nach Art, eine gelbliche, rötliche, grünliche oder schwarze Farbe haben. Die Pflanzenschädlinge besitzen ein stechend-saugendes Mundwerkzeug und ernähren sich von Pflanzensaft. Dazu fallen sie meist über junge Blätter und Triebe her. Blattläuse bleiben erfahrungsgemäß lange unbemerkt, denn sie verstecken sich an der Blattunterseite. Dort vermehren sie sich explosionsartig und erst dann fallen sie auf.
Warum ist die Pflanze befallen?
Häufig waren befallene Pflanzen schon vorher schwach oder lebten nicht unter optimalen Bedingungen. Diese Tatsache kann natürlich am Gärtner liegen, der die Pflanze überdüngt oder ungünstig platziert hat. Aber auch das Wetter, die Jahreszeit und Luftfeuchtigkeit können Gründe für den Befall sein. Im Winter sollten Sie Ihre Sträucher unbedingt zurückschneiden, denn die Läuse überwintern am Gehölz. Wenn das alles nichts bringt und die Läuse weiterhin munter auf ihren Pflanzen umherspringen, helfen folgende Tipps:
[icon icon=”arrow-circle-right” size=”default” color=”#0c6938″] Seifenlauge
Lösen Sie 20 Gramm Kali-Seife (Schmierseife ohne Zusätze) in einem Liter warmem Wasser auf und füllen Sie alles in eine Sprühflasche. Besprühen Sie Ihre Pflanze von allen Seiten bis sie wirklich tropfnass ist. Die Lauge dient als natürliches Insektizid, das nur schädlich für kleine Insekten ist. Der Effekt lässt sich mit Alkohol oder Spiritus noch weiter steigern. Hiervon müssen zwei Teelöffel in die Lauge gegeben werden.[icon icon=”arrow-circle-right” size=”default” color=”#0c6938″] Brennnesselsud
Pflücken Sie einen Eimer voll Brennnesseln und füllen Sie ihn mit Wasser auf. Lassen Sie den Eimer ein bis zwei Tage stehen. Den entstandenen Sud können Sie nun abseihen und das Brennnesselwasser in eine Sprühflasche füllen. Besprühen Sie Ihre Pflanze von allen Seiten. Der Sud kann auch in Jauche umgewandelt werden. Dafür lassen Sie den Eimer zwei Wochen lang stehen. Anschließend verdünnen Sie ihn mit zehn Litern Wasser. Achtung, es entwickelt sich ein beißender Geruch![icon icon=”arrow-circle-right” size=”default” color=”#0c6938″] Zwiebel-und Knoblauchtee
Zunächst hacken Sie circa 50 Gramm Zwiebeln und Knoblauch und kochen sie anschließend mit fünf Litern Wasser auf. Lassen Sie den Sud drei Stunden ziehen bis Sie alles durch ein Sieb und anschließend in eine Sprühflasche füllen. Übrigens: das Gemisch hilft nicht nur bei Laus-, sondern auch bei Pilzbefall der Pflanzen. Vorsorglich können Sie auch Knoblauchstücke tief in die Erde ihrer Zimmerpflanze drücken. Die Stücke schrecken Läuse ab, helfen aber nicht bei bereits befallenen Pflanzen.[icon icon=”arrow-circle-right” size=”default” color=”#0c6938″] Schwarzer Tee
Für diese Variante müssen Sie den Schwarz-Tee mindestens 15 Minuten ziehen lassen und anschließend mit einer Sprühflasche auf die betroffenen Stellen platzieren.[icon icon=”arrow-circle-right” size=”default” color=”#0c6938″] Rhabarberblatt-Brühe
Für die Brühe 500 Gramm Rhabarberblätter eine halbe Stunde lang in drei Litern Wasser kochen. Mit einer Sprühflasche, im Abstand von je einer Woche, auf die betroffenen Stellen aufsprühen. Nebenbei wirkt die Brühe auch als Düngemittel.Diese Mittel helfen nicht oder sind sogar verboten:
Essig ist entgegen des allgemeinen Volksglaubens nicht wirksam gegen einen akuten Blattlaubefall. Es beugt dem Befall lediglich vor. Die Säure greift die Blätter aber stark an und schadet ihnen mehr als es ihnen hilft. Der Einsatz von Tabak-Brühe, die aus aufgekochtem Tabak hergestellt wird, ist verboten, denn das Nikotin ist ein starkes Nervengift. Die Verwendung ist schon seit den 1970er Jahren untersagt.
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