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Wespen vertreiben – Hilfreiche Tipps gegen Stiche & Nestbau

Wespen vertreiben – Hilfreiche Tipps gegen Stiche & Nestbau
Wespen sind eigentlich nützliche Tiere - © McCarthys_PhotoWorks / stock.adobe.com

Wespen verderben uns im Sommer häufig den Spaß, wenn wir draußen essen. Hier deshalb einige Tipps, wie Sie Wespen vertreiben und den Nestbau verhindern können.

Kaum zeigt sich der Sommer von seiner schönsten Seite, sind sie wieder da: Wespen. Die schwarz-gelben Insekten können vor allem bei Gartenpartys, beim Genuss eines Eisbechers auf der Terrasse oder beim Picknick im Park zur echten Plage werden. Es ist jedoch nicht das Summen am Ohr, sondern das Bedrängen beim Essen und die Gefahr eines schmerzhaften Stiches, welche viele Menschen in Alarmbereitschaft versetzen. Doch die Angst vor Wespenstichen ist oft größer als notwendig. Denn mit dem richtigen Wissen lassen sich Begegnungen mit Wespen weitgehend friedlich gestalten.

Wissenswertes über Wespen

Wespen vertreiben – Hilfreiche Tipps gegen Stiche & Nestbau

Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BUND NRW e.V.) sind in Deutschland rund 630 Wespenarten heimisch. Von diesen sind es jedoch gerade mal zwei Arten, die uns Menschen wirklich stören: die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica). Diese Arten suchen gezielt nach zucker- und eiweißhaltiger Nahrung und werden daher besonders aufdringlich beim Essen im Freien. Die übrigen Wespenarten leben hingegen eher versteckt, nisten in Bodennähe, Baumstämmen oder Holzverschlägen und sind für uns Menschen meist harmlos.


Auch Hornissen (Vespa crabro) gehören zur Familie der echten Wespen. Sie sind die größte in Deutschland vorkommende Wespenart und fallen durch ihre imposante Erscheinung sowie das tiefe Brummen beim Flug auf. Trotz ihres respekteinflößenden Aussehens sind Hornissen weitaus friedlicher als ihre kleineren Verwandten und meiden in der Regel den Kontakt zum Menschen. Hornissen stehen zudem unter besonderem Schutz und dürfen weder getötet noch ihre Nester zerstört werden.

Lebensweise der Wespe

Wespen vertreiben – Hilfreiche Tipps gegen Stiche & Nestbau
Im Frühjahr beginnt eine Wespenkönigin mit dem Nestbau – © eleonimages / stock.adobe.com

Wespen leben in Staaten, die jeweils nur eine Saison bestehen. Im Frühjahr beginnt eine Wespenkönigin mit dem Nestbau, nachdem sie den Winter in einem geschützten Versteck überlebt hat. Zunächst errichtet sie ein kleines Nest aus zerkauten Holzfasern und legt die ersten Eier. Aus diesen entwickeln sich Arbeiterinnen, die ab dem Frühsommer die Versorgung des Volkes übernehmen. Das Nest wächst nun rapide und kann bis zu 7.000 Tiere umfassen.

Die Nahrung der Wespen ist ebenso spannend wie vielseitig. Erwachsene Wespen bevorzugen zuckerhaltige Kost wie Fruchtsaft, Obst, Nektar oder Limonade, während die Larven mit tierischem Eiweiß gefüttert werden. Sie fangen Fliegen, Mücken oder Raupen, zerkauen diese zu einem Brei und füttern damit den Nachwuchs. Durch den Fleischbedarf der Larven werden auch Grillgut und Wurstwaren für Wespen interessant – insbesondere dann, wenn es im Hochsommer keine natürlichen Alternativen mehr gibt. Die zunehmende Nahrungsmittelknappheit im Spätsommer erklärt auch, warum Wespen dann besonders aggressiv wirken und ständig auf der Suche nach Nahrung sind.

Wann treten Wespen auf?

Die Hauptsaison der Wespen liegt zwischen Juni und September. Im Frühjahr bauen die Königinnen ihre Nester auf und ab Juli erreichen die Völker dann ihre maximale Größe. Gegen Ende des Sommers sterben schließlich alle Arbeiterinnen. Nur begattete Jungköniginnen überwintern und gründen im Folgejahr neue Staaten.

Wann stechen Wespen und ist das schlimm?

Wespen vertreiben – Hilfreiche Tipps gegen Stiche & Nestbau
Ein Wespenstich ist eigentlich nicht gefährlich – © kozorog / stock.adobe.com

Wespen stechen in der Regel nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Hektische Bewegungen oder Anpusten provozieren Abwehrreaktionen. In diesem Fall sticht die Wespe zu. Der Stich an sich ist zwar schmerzhaft, aber für gesunde Menschen in der Regel ungefährlich. Oftmals kommt es zu einer Rötung, Schwellung und zu Juckreiz an der Einstichstelle. Diese Symptome klingen jedoch in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder ab.

Gefährlich kann es jedoch für Allergiker werden, da sie mit Atemnot, Kreislaufproblemen oder einem anaphylaktischen Schock reagieren können. Auch Stiche im Mund- und Rachenraum, etwa beim versehentlichen Verschlucken einer Wespe im Getränk, sind lebensbedrohlich. In solchen Fällen sollten Sie daher umgehend einen Notarzt rufen.

So können Sie Wespen vertreiben

Wie Sie bereits erfahren haben, sind Wespen eigentlich gar nicht schlimm. Sie wehren sich lediglich, wie wir Menschen auch, bei Gefahr. Halten Sie sich an die nachfolgenden Tipps, können Sie demnach friedlich mit den Tieren im Einklang leben.

Nahrungsquellen entziehen:

Decken Sie (vor allem zuckerhaltige) Speisen und Getränke im Freien ab. Verwenden Sie spezielle Abdeckhauben oder Glasdeckel. Spülen Sie zudem Flaschen und Gläser nach dem Gebrauch aus. Verwenden Sie außerdem Strohhalme mit Abdeckung, Trinkverschlüsse für Flaschen und Abdeckungen für Getränkedosen. Ebenso sollten Sie immer Fallobst bzw. fauliges Obst aus dem Garten entfernen. Auch Obstkörbe auf dem Balkon ziehen Wespen magisch an. Denken Sie an all das, vor allem, wenn Sie eine Gartenparty planen.

💡 Tipp: Möchten Sie Wespen ablenken, platzieren Sie im Garten eine Schale mit überreifen Weintrauben. So halten sich die Tierchen von Ihrem Essen fern.

Gerüche reduzieren:

Wespen reagieren empfindlich auf Duftstoffe. Nutzen Sie am besten keine parfümierten (Sonnen-)Cremes, Haarsprays oder stark duftende Deodorants, wenn Sie sich im Freien aufhalten. Auch frisch gewaschene Kleidung mit intensivem Waschmittelduft und Holzmöbelpolitur kann Wespen anlocken.

Wespen werden übrigens auch von Schweiß angelockt. Wenn Sie im Sommer stark schwitzen, ist es daher ratsam, zwischendurch duschen zu gehen.

Natürliche Abschreckung durch Pflanzen:

Einige Pflanzen wirken abschreckend auf Wespen. Dazu zählen Tomaten, Basilikum, Lavendel, Minze, Zitronenmelisse, Zitronengras und die Weihrauchpflanze. Pflanzen Sie diese am besten in der Nähe von Sitzplätzen, Balkonen oder auf der Fensterbank an.

Duftbarrieren mit Hausmitteln:

Wespen mögen keine ätherischen Öle wie Nelken-, Zitronengras- oder Eukalyptusöl. Ein mit diesen Ölen getränkter Wattebausch kann als natürlicher Schutz dienen. Sie können die Öle aber auch in eine Duftöllampe geben.

Ebenso können mit Nelken besteckte Zitronenhälften und Kaffee abschreckend auf Wespen wirken. Zünden Sie den Kaffee dazu einfach in einer feuerfesten Schale an.

Ruhe bewahren:

Vermeiden Sie auf jeden Fall hektische Bewegungen, wenn sich Ihnen eine Wespe nähert. Bleiben Sie ruhig und schlagen Sie nicht nach ihr. Bewegen Sie sich langsam und warten Sie ab, bis die Wespe von selbst weiterfliegt.

Wie kann man den Nestbau verhindern?

Wespen vertreiben – Hilfreiche Tipps gegen Stiche & Nestbau
Mit einer Wespennestattrappe können Sie die Tiere fernhalten – © AlexanderDenisenko / stock.adobe.com

Noch bevor die Wespenköniginnen im Frühjahr mit dem Nestbau beginnen, können Sie einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

Zugang zu potenziellen Nistplätzen verhindern:

Verschließen Sie Ritzen und Lücken an Dachstühlen, Fensterrahmen oder in Rollläden. Auch Hohlräume in Carports, Gartenhäuschen oder unter Terrassendächern sollten Sie kontrollieren.

Attraktive Baumaterialien entfernen:

Entfernen Sie morsches Holz aus Ihrem Garten, denn daraus bauen Wespen ihre Nester. Auch Papier, Karton und Pappe sollten Sie am besten nicht offen herumliegen lassen.

Attrappen aufhängen:

Eine bewährte Methode ist das Aufhängen von Wespennest-Attrappen aus Papier oder Stoff. Da Wespen territoriale Tiere sind, meiden sie Orte, an denen sie ein fremdes Nest vermuten. Diese Methode funktioniert besonders gut im Frühjahr.

Was sollte man tun, wenn man ein Nest entdeckt hat?

Wespen vertreiben – Hilfreiche Tipps gegen Stiche & Nestbau
Lassen Sie das Wespennest von einem Fachbetrieb entfernen – © Jan Schuler / stock.adobe.com

Wenn Sie ein aktives Wespennest entdecken, gilt: Ruhe bewahren. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, es selbst zu entfernen oder zu zerstören. Das ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch, wie Sie bereits erfahren haben, ein Bußgeld nach sich ziehen. Kontaktieren Sie für die Schädlingsbekämpfung im Garten und die Entfernung von Wespennestern immer einen professionellen Kammerjäger oder die zuständige Naturschutzbehörde, sofern ein begründetes Gesundheitsrisiko vorliegt. Diese entscheiden je nach Standort und Art des Nests, ob eine Umsiedlung notwendig und möglich ist.

In vielen Fällen reicht es bereits, das Areal abzusperren und auf die natürliche Auflösung des Nests im Herbst zu warten. Besonders bei höher gelegenen oder abgelegenen Nestern ist das meist die beste Lösung.

Fazit

Wespen sind nützliche Tiere, auch wenn sie uns im Sommer manchmal den letzten Nerv rauben. Wenn Sie jedoch einige einfache Regeln beachten, können Sie Konflikte mit den kleinen Tierchen weitgehend vermeiden. Verzichten Sie auf süße Speisen im Freien, pflanzen Sie gezielt abschreckende Gewächse an und dichten Sie potenzielle Nistplätze ab. Durch diese kleinen Maßnahmen sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihre Gartenbesucher den Sommer entspannt genießen können.

Über den Autor

Mandy

Mit Haus am See und gaaaaanz viel Garten und Natur drumherum, erlebe ich täglich "meine" Pflanzenwelten und kann diese zu allen vier Jahreszeiten genießen.

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