Sehnsüchtig werden sie erwartet, wenn uns der Winter zu lang wird, und wenn sie dann erscheinen, kann sich die Hoffnung auf das nahende Frühjahr ausbreiten: Schneeglöckchen sind die ersten. Bescheiden und elegant zugleich sind die Winzlinge, ohne jeglichen Hang zur Dominanz, auch wenn sie ganze Wiesen bevölkern. Lange bevor sich andere ans Licht trauen, wagen sie sich aus dem schützenden Gartenboden heraus und sie sind hart im Nehmen, wenn Schnee und Eis dann doch noch über sie kommen. Sie stehen stark und unverwüstlich. Gepflanzt werden die Zwiebeln der kleinen Glöckchen jetzt im Herbst.
Die Legende vom starken Glöckchen in Weiß
Einer Legende nach verdankt das Schneeglöckchen seine erstaunliche Widerstandskraft seinem Mitgefühl und seiner Großherzigkeit: Gott erschuf demnach den Schnee, ohne ihm eine Farbe zu geben, denn die sollte er sich selber suchen. Traurig fragte der Schnee all die schönen und prachtvoll blühenden Blumen, denen er auf seiner Suche begegnete, ob sie ihm nicht etwas von ihrer Farbe abgeben wollten. Doch sie wiesen ihn barsch ab. Nur das zierliche Schneeglöckchen hatte Mitleid und bot dem Schnee von seinem Weiß an – dem reinsten Weiß, das es in der Natur gibt. So bekam der Schnee doch noch eine Farbe und aus Dankbarkeit wurde der kleinen Zwiebelblume die besondere Ehre zuteil, im Schnee blühen zu dürfen.
Schneeglöckchen – medizinisch wertvoll aber giftig
Das Schneeglöckchen ist aber nicht nur wegen seiner frühen Blüte und seiner Unerschrockenheit ein Star unter den Zwiebelblumen, es enthält auch einen Wirkstoff, der von großer medizinischer Bedeutung ist: Galanthamin, eine Substanz, die bei der Behandlung von Alzheimer-Patienten eingesetzt wird. Der Name zeigt schon die Nähe zum Schneeglöckchen, das botanisch Galanthus heißt. Man sollte die Zwiebeln der Schneeglöckchen trotz ihrer medizinischen Kraft auf keinen Fall essen, denn sie enthalten auch giftige Substanzen, die bei Verzehr Übelkeit auslösen können. Mit ihnen schützt sich diese kleine Pflanze übrigens vor dem Fraß durch Wildtiere. Auch Wühlmäuse können ihr nichts anhaben. Wenn ihnen der Standort gefällt, dann entwickeln sie sich zu wahren Bodenschätzen im frühen Gartenjahr.
Schneeglöckchen im frühen Herbst pflanzen
“Die kleinen Zwiebeln der Schneeglöckchen sind, anders als z.B. Tulpenzwiebeln, nur durch eine dünne Haut geschützt und können deshalb nicht lange gelagert werden. Deshalb pflanzt man sie möglichst früh im Herbst, damit sie noch vor dem Winter Wurzeln bilden können”, rät der Blumenzwiebelspezialist Carlos van der Veek. “Damit sie gut zur Geltung kommen, setzt man sie am besten in Trupps oder streut sie locker mit der Hand aus und pflanzt sie da wo sie hinfallen acht bis zehn Zentimeter tief in die Erde. Der Standort darf auch im Halbschatten liegen. Wenn der Boden humusreich ist, dann werden sie sich vermehren und Jahr für Jahr für viel Freude sorgen – vorausgesetzt, man lässt sie nach der Blüte einfach ungestört, bis das Laub verwelkt ist.” Hobbygärtner, die besondere Blumenzwiebeln suchen, finden auf www.fluwel.de viele Informationen und ein breites Sortiment frühlingsblühender Schönheiten.
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