Der Garten muss im Winter nicht kahl und trist wirken, denn immergrüne und wintergrüne Pflanzen bringen ganzjährig Farbe in den Garten.
Langsam werden die Tage wieder länger und die Abende heller. Trotzdem sorgt der Winter immer noch für trübe Stimmung. Die Natur präsentiert sich überwiegend monochrom, grau, trostlos und regnerisch. Die meisten Pflanzen befinden sich jetzt in der Vegetationsruhe. Ihren großen Auftritt hatten sie während der anderen Jahreszeiten: Im Frühling mit dem Austrieb der Knospen, im Sommer mit ihrem Grün und ihren Blüten, anschließend mit Früchten und dann im Herbst mit ihrem fulminant verfärbten Laub.
Im Winter zeigen die meisten Gehölze jedoch kahle Äste, während die Gräser nun gelb und braun sind und die Stauden trockene Blütenstände tragen. Auch das hat zweifelsohne seinen ganz besonderen Reiz. So kommen gerade im unbelaubten Zustand interessante Wuchsformen und farbige Rinden schön zur Geltung, der trockene Blattschmuck der Gräser verwöhnt die Ohren mit einem zarten Rascheln und die verblühten Stauden sind vor allem für Insekten und Vögel äußerst wertvoll, da sie ihnen Über-Winterungsquartiere und Nahrung bieten. Dennoch wirkt ein Garten ganz ohne frisches Grün im neuen Jahr ziemlich trist. Daher empfehlen Landschaftsgärtner, das Grundstück zusätzlich mit Immergrünen und Wintergrünen zu gestalten.
Immergrüne – niemals kahl
„Die Begriffe „Wintergrün” und „immergrün” mögen im ersten Moment wie Synonyme derselben Eigenschaft klingen”, erklärt Gerald Jungjohann vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.. „Tatsächlich handelt es sich dabei aber um unterschiedliche Eigenschaften von Pflanzen. So sind Immergrüne, wie es ihr Name schon verrät, immer grün. Das bedeutet, sie behalten ganzjährig ihr Blätter und Nadeln beziehungsweise wechseln regelmäßig einen Teil des Laubes aus – sie sind daher niemals kahl.”
Zu den immergrünen Pflanzen gehören fast alle Nadelgehölze, wie
- Fichte (Picea),
- Kiefer (Pinus),
- Tanne (Abies),
- Eibe (Taxus)
- oder Wacholder (Juniperus)
Doch auch zahlreiche Laubgehölze und Halbsträucher sind rund ums Jahr grün, zum Beispiel
- Stechpalme (Ilex)
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus),
- verschiedene Rhododendren,
- das kleine Immergrün (Vinca minor),
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
- oder Salbei (Salvia).
Im Garten sind all diese immergrünen Gewächse eine wertvolle Konstante und sollten daher auf keinem Grundstück fehlen. Landschaftsgärtner pflanzen große immergrüne Gehölze gerne als dauerhafte, lebendige Grundstücksgrenze, die stets blickdicht und vor allem für Vögel als Rückzugsort äußerst wichtig ist. Die niedriger wachsenden Immergrünen integrieren sie dagegen in Beete oder im Vorgarten. „Immer grün bedeutet übrigens nicht immer gleich”, betont Gerald Jungjohann. „So wechselt bei einigen Arten und Sorten die Blattfarbe im Laufe der Monate, andere beeindrucken mit schmückenden Blüten und Früchten.”
Wintergrüne – Blattabwurf nach dem Winter
Die Gruppe der Wintergrünen trägt ihr Laub ebenfalls während des Winters. Anders als die Immergrünen werfen sie dieses jedoch im Frühling ab. So schaffen sie zu Beginn der neuen Vegetationsperiode Platz für den neuen Austrieb. Beispielsweise der Liguster eignet sich deshalb als Heckenpflanze sehr gut, weil er auch im Winter grün ist, erst im Frühjahr das alte Laub abwirft und mit dem neuen Austrieb sofort wieder blickdicht ist.

„Die Pflanzenwelt bietet eine breite Palette an Gewächsen, die dem Garten auch im grauen Winter grüne Akzente verleihen”, hebt Jungjohann vom BGL hervor. „Platziert man diese geschickt und kombiniert sie zum Beispiel mit Winterblühern wie der Zaubernuss (Hamamelis), zeigt sich vor und hinter dem Haus ein attraktives Winterwonderland – selbst dann, wenn es nicht schneit.” Weitere Informationen gibt es auf www.mein-traumgarten.de.
Quelle: BGL
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