Etwa drei Viertel der Menschen in Deutschland leben in Städten. Kurze Wege, eine gute Infrastruktur und vielseitige Kulturangebote machen das Stadtleben für viele attraktiv. Trotzdem macht sich bei Stadtbewohnern eine Sehnsucht nach dem eigenen Garten breit. Viele träumen von einem bepflanzten Rückzugsort, an dem man Menschenmengen, Lärm und Stress hinter sich lassen kann – auch wenn es nur ein Balkon, eine Dachterrasse oder im Hinterhof ist. „Um auf kleiner Fläche eine grüne Oase entstehen zu lassen, eigenen sich besonders Kletterpflanzen”, sagt Mathias Münster vom Bund deutscher Baumschulen e.V. „Sie schmiegen sich an kahle Wände, Zäune oder Geländer und verwandeln Steine und Beton schnell in einen grünen Raum voller Lebendigkeit.”
Efeu und Jungfernrebe
Die Kletterpflanze, die wohl am häufigsten in deutschen Gärten vorkommt, ist der Efeu (Hedera helix). Mit seinem immergrünen Blattwerk schmückt er zahlreiche Hauswände, Mauern und Baumstämme. Die Vielfalt der unterschiedlichen Efeusorten ist überraschend groß – von schwach- bis starkwachsend, mal mit weiß, gelb oder rötlich gemustertem Laub und verschiedenen Blattformen.
Bei der Efeusorte ‘Mein Herz’ laufen die Blätter wie der Name verrät herzförmig zu einer Spitze zusammen. Die Besonderheit von ‘Green Ripple’ hingegen sind seine auffälligen, fünflappigen Blätter, deren Form sehr an ein Ahornblatt erinnert. Dank seiner kräftigen Haftwurzeln klettert Efeu ohne jede Rankhilfe an Fassaden empor. Dass er dabei angeblich das Mauerwerk beschädigt, ist ein hartnäckiges Gerücht. Einer intakten Mauer ohne Risse jedoch können Kletterpflanzen nichts anhaben.
Kletterhortensien

Trompetenblume und Clematis

Ebenfalls blütenreich und kletterfreudig, jedoch viel zierlicher als Trompetenblumen ist die Clematis, ein Blattstielranker, auch Waldrebe genannt. Aufgrund ihres filigranen Wuchses eignet sie sich gut zum Beranken dekorativer Gitterzäune und Geländer, die unter dem Grün der Kletterpflanze noch sichtbar bleiben. Ebenso lassen sie sich gut mit Rosen kombinieren. Besonders beliebt sind die Varianten der Clematis montana (Bergwaldrebe). Da sie sehr stark wachsen, werden Mauern, Zäune oder Pergolen schnell begrünt. Bereits im Frühjahr tragen sie ein weißes oder rosafarbenes Blütenkleid.
Kletterpflanzen für Terrasse und Balkon
Für Terrasse und Balkon eignen sich eher die schwach wachsenden Sorten, die auch in Töpfen und Kübeln gedeihen. Die blau blühende Clematis ‘Arabella’ etwa zeichnet sich durch ihre lange Blütezeit von Juni bis September aus. Violette Blüten mit weißen Streifen trägt die Clematis ‘Miniseelik’. Die Zwergsorte wird lediglich 120 Zentimeter groß und passt in mittelgroße Pflanztöpfe.
Welche Kletterpflanze sich für den eigenen Garten, den Balkon oder die Terrasse besonders gut eignet, lässt sich am besten bei einer Beratung in einer Baumschule herausfinden. Weitere Informationen, Anregungen und die nächste Baumschule vor Ort sind unter www.gruen-ist-leben.de zu finden.
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