Obst & Gemüse Pflanzenkrankheiten

Blütenendfäule bei Tomaten behandeln und vorbeugen

Blütenendfäule Tomaten
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Braune und schwarze Flecken an Tomaten sind ein Indiz für Blütenendfäule. Diese wird durch meist durch Kalziummangel ausgelöst.

Das Schadbild der Blütenendfäule bei Tomaten lässt eine Pilzinfektion vermuten. Doch die Wahrheit erscheint weniger dramatisch. Es handelt sich um eine Stoffwechselkrankheit. Aufgrund eines Mangels an Kalzium beginnt die Tomatenbeere von unten her zu faulen. Es können Früchte jeden Reifestadiums – im Freiland oder Gewächshaus – betroffen sein. Die Blütenendfäule gefährdet weder die Pflanze noch die befallene Frucht nachhaltig. Die Kalziumaufnahme kann durch Fehler im Gießverhalten und einem zu niedrigen pH-Wert des Substrats begünstigt werden. Die Blütenendfäule lässt sich gut und ohne Einsatz von Chemie bekämpfen. Frühes Handeln verhindert ein Voranschreiten der Krankheit und eine Minimierung des Ernteertrages.

Blütenendfäule an Tomaten erkennen

Die Blütenendfäule lässt sich an der Unterseite der Tomaten erkennen. Dort werden schwarze Flecken sichtbar. Die Verfärbungen erscheinen zunächst wässrig und bräunlich. Später trocknen die Stellen aus und werden hart und verkrustet. Im Endstadium der Stoffwechselstörung nehmen die Tomaten, ausgehend von der Spitze, eine schwarze Färbung an und fallen vom Strauch.


» Hinweis: Die Blütenendfäule betrifft immer nur einzelne Tomaten und nicht die komplette Pflanze.

Welche Tomatensorten sind besonders gefährdet?

Die Blütenendfäule kann theoretisch jede Tomatenpflanze in jedem Reifestadium betreffen. Einige Tomatensorten sind aber generell anfälliger gegenüber einem Kalkmangel. Ein gehäuftes Schadbild wird bei schnell wachsenden Sorten, mit sehr großen Früchten, deutlich. Besonders oft betroffen sind Fleischtomaten oder Ochsenherztomaten. Diese besitzen einen erhöhten Nährstoffbedarf und wachsen schnell. Entsprechend häufiger werden Mangelerscheinungen deutlich.
Stark anfällig für die Stoffwechselstörung sind auch Eiertomaten. Die ursprünglich in den Anden beheimateten Pflanzen kommen mit dem rauen Klima in unseren Breiten nur schwer zurecht. Die gleichen Probleme tauchen bei alten Tomatensorten auf.
Weniger von der Blütenendfäule betroffen sind jüngere und pflegeleichte Züchtungen wie:
[one_half] Philovita
Phantasia
Philona
Picolino
[/one_half][one_half_last] Vilma
Romello
Lizzano
Dolcevita
[/one_half_last]

Blütenendfäule bei Tomaten bekämpfen

Da die Störung nur einzelne Früchte betrifft, sind die Pflanzen und die Ernte nicht gefährdet. Betroffene Tomaten werden entfernt. Nun gilt es, den Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen zu bieten. Der Boden wird aufgelockert und auf seine Beschaffenheit hin kontrolliert. Ist das Substrat zu sauer, entsteht ein Mangel, da Kalzium vom reichlich vorhandenen Kalium und Magnesium an sich gebunden wird.

» Tipp: Der pH-Wert lässt sich durch die Beimischung von Gesteinsmehl erhöhen.

Ist die Blütenendfäule fortgeschritten, muss von einem deutlichen Kalziummangel ausgegangen werden. Hier hilft Kalzium-Dünger. Dieser wird direkt auf die Blätter aufgetragen. Die Nährstoffe dringen bis zu den Wurzeln vor und nähren die Pflanze.

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Die Überdüngung mit Stickstoff, Magnesium und Kalium ist zu vermeiden. Stickstoff führt zu einem vermehrten Pflanzenwachstum und einer entsprechend geringen Fruchtentwicklung.

Können befallene Tomaten noch verzehrt werden?

Das Schadbild erscheint schlimmer, als es eigentlich ist. Die Blütenendfäule betrifft nicht das ganze Fruchtfleisch und hat auch keinen Einfluss auf Geschmack und Aroma der Früchte. Werden die braunen Stellen großflächig herausgeschnitten, kann die reife Tomate wie gewohnt verwendet werden.

Blütenendfäule bei Tomaten vorbeugen

Die Vorbeugung beginnt bereits mit der Auswahl der Pflanzen. Neue, in unseren Breiten gezüchtete Sorten sind weniger von dieser Kalzium-Störung betroffen. Im Übrigen sind diese Sorten meist auch aromatischer.

Entsprechend der Ursachen für das Auftreten von Blütenendfäule sind folgende Maßnahmen vorbeugend zu ergreifen:

MaßnahmeErläuterung
Wasserversorgung anpassen regelmäßig bewässern
Boden darf nicht austrocknen
an warmen Tagen häufiger bewässern
Tomaten nur von unten gießen
nach Regenfall Tomaten nicht gießen
Luftfeuchtigkeit regulierenLuftfeuchtigkeit niedrig halten
Gewächshaus regelmäßig lüften
Kalzium zuführenwährend des Wachstums regelmäßig düngen
nicht in der Mittagshitze düngen
betroffene Stellen mit Dünger besprühen

Eine ausreichende Bewässerung lässt die Tomaten nicht nur wie gewünscht wachsen, die Wasserzufuhr beugt auch Schädlingen und Krankheiten vor. Damit die Tomatenpflanze ausreichend Kalzium aufnehmen kann, muss der Mineralstoff von den Wurzeln in die Früchte gelangen. Dies funktioniert nur, wenn der Boden über ausreichend Feuchtigkeit verfügt.

» Achtung: Immer von unten gießen und nie die Tomatenblätter mit Wasser benetzen.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, können die Tomatenpflanzen kein Wasser über die Blätter verdunsten. Auch die Wasseraufnahme über die Wurzeln ist gefährdet. Im Freiland lässt sich die Luftfeuchtigkeit der Tomatenpflanzen weniger beeinflussen. Im Gewächshaus kann durch regelmäßiges Lüften ein vorteilhaftes Klima geschaffen werden. Die Luftfeuchte sollte dabei einen Wert von 70 Prozent nicht übersteigen und im Idealfall bei 60 Prozent liegen.

Liegt eine Blütenendfäule vor, ist letztlich immer von einem Mangel an Kalzium auszugehen. Daher stellt die ausreichende Kalziumversorgung die beste Vorbeugungsmethode dar. Im Handel sind spezielle Kalzium-Blattdünger erhältlich. Neben einer Kalziumchlorid-Lösung enthalten diese Präparate auch Zink, Mangan und weitere wertvollen Spurenelemente. Um die Nährstoffversorgung sicherzustellen, können bei stark belaubten Pflanzen die Blätter weitgehend entfernt werden.

Über den Autor

Dagmar Dittfeld

Seit über 10 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.net aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse.

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